Ziel 3: Augsburg regenerativ

Bis zum Jahr 2010 verdreifacht sich (im Vergleich zu 2001) die im Stadtgebiet Augsburg aus regenerativen Energiequellen hergestellte Energie. Als erster Schritt wird aufgrund der Vorbildfunktion der öffentlichen Hand insbesondere der Anteil erneuerbarer Energien an öffentlichen Gebäuden (u.a. Schulen) deutlich erhöht.

Aktivitäten

Stadtrat

Maßgebliche Stadtratsbeschlüsse:
2004 Beschluss CO2-Minderungskonzept
2008 Klimaschutzbericht 2008 und 9 Punkte-Plan

Stadtverwaltung und städtische Unternehmen

Das Umweltamt bietet seit 2007 mit dem Internetportal „Erneuerbare Energien Augsburg“ einen Überblick über Anlagen zur regenerativen Energieerzeugung in Augsburg.
Das Stadtplanungsamt erarbeitet derzeit ein Solarkonzept (SOLKO) für das Gebiet der Stadt Augsburg. Das Solarkonzept betrachtet sowohl Freiflächen als auch den bebauten Bereich (Dachflächen) und soll eine geordnete und zielgerichtete Ansiedlung von Solaranlagen fördern und überproportionale Beeinträchtigungen für den Landschafts- und Stadtraum abwenden.
Für die städtischen Dächer hat das Hochbauamt, Kommunales Energiemanagement, eine Liste der städtischen Dachflächen erstellt, die zur Errichtung von Photovoltaikanlagen in Frage kommen.
Die Stadtwerke Augsburg Energie GmbH erzeugt regenerativ Strom und Wärme im Stadtgebiet: im Biomasse-Heizkraftwerk werden jährlich rund 80.000 t Hackschnitzel CO2-arm verfeuert. Seit 2009 hält die Stadtwerke Augsburg Energie GmbH Anteile an zwei Windkraftanlagen im Windpark Gnannenweiler.

Im Handlungsprogramm 2004 wurde zu diesem Ziel folgendes Maßnahmebeispiel ausgewählt: „Die Nachfrage nach dem Ökostrom-Angebot der Stadtwerke wird durch Marketing, Tarifpolitik und Preissenkungen gefördert.“ Bisherige Umsetzung: Der Stadtwerke Strom Regenio besteht aus 100% Wasserkraft; pro 100 Neuverträge bauen die Stadtwerke eine Photovoltaikanlage mit 1 kW (bis einschließlich 2010).

Beispiele aus der Stadtgesellschaft

– Agendaforen
Das Fachforum Energie begleitete und dokumentierte die Sanierung der Sonnensiedlung Europadorf, bei der u.a. regenerative Energie zum Zuge kam. Es organisierte eine Informationsfahrt zu Windenergie. Das Fachforum beantragte 2009, dass die Stadtverwaltung eine Liste städtischer Dächer erstellt, die als Standorte für Solaranlagen angeboten werden können; dieser Antrag wurde vom Agendabeirat angenommen und als Empfehlung an Stadtverwaltung und Stadtrat gegeben.

– Institutionen des Agendabeirats
Das Bistum Augsburg errichtete Photovoltaik-Anlagen u.a. 2005 auf dem Akademie- und Seelsorgezentrum Haus St. Ulrich; die Pfarreien Christkönig und St. Konrad errichteten 2002 bzw. 2004 ebenfalls PV-Anlagen. Im Priesterseminar St. Hieronymus betreibt Kolping eine Wasserkraftanlage zur Stromerzeugung.
Die Evangelisch-Luth. Kirchengemeinde St. Lukas errichtete eine PV-Anlage auf dem Gemeindehaus.
Der Bund Naturschutz organisierte Informationsveranstaltungen und -fahrten zum Thema Windenergie mit dem Fernziel einer Bürger-Windkraftanlage im Augsburger Raum als Demonstrationsobjekt.
Durch eine zentrale Biomassefeuerung mittels Hackschnitzel sichert sich die Handwerkskammer für Schwaben am Standort Augsburg eine klimaneutrale Beheizung.
Die Hochschule Augsburg errichtete eine Photovoltaikanlage auf dem Gebäude H mit Visualisierungsmodul in der Bibliothek.
In der Fakultät für Elektrotechnik wurde eine Professur für Regenerative Energie eingerichtet. 2005 erstellte eine Arbeitsgruppe der Hochschule den Wasserkraft-Weg Augsburg, der zu zehn Wasserkraftwerken an Augsburger Kanälen führt.
Darauf aufbauend entwickelte die Regio Augsburg Tourismus GmbH den Augsburger Wasserpfad, der sowohl im Internet wie auch als Broschüre erhältlich ist.

– Unternehmen
2006 errichtete die Firma LUWA die Wasserkraftanlage Hochzoll am Eisenbahnerwehr, unterhalb der Lechbrücke; sie deckt den Jahresstrombedarf von ca. 3.800 Norm-Haushalten.
2010 ging eine Unterflur-Wasserkraftanlage in der Wolfzahnau zur Erzeugung der Jahresstrommenge für ca. 3.000 Haushalte in Betrieb.

– Projekte zum Zukunftspreis
Die KUKA Dienstleistungs-GmbH errichtete unter Beteiligung ihrer Auszubildenden 2005 / 2006 eine nachgeführte Photovoltaikanlage auf zwei Hallen (Zukunftspreisträger 2006).

Stromeinspeisung aus erneuerbaren Energien 2008/2009

Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien ist in Augsburg im Vergleich zu anderen Städten wie Münster, Freiburg, Ulm/Neu-Ulm oder Heidelberg recht gut, in einzelnen Bereichen besteht Nachholbedarf.
Nähere Informationen sowie eine ausführliche Tabelle können im Handlungsbericht Nachhaltigkeit 2010 der Stadt Augsburg auf Seite 33 gefunden werden.

Unterstützende Projekte aus dem Zukunftspreis