Energetische und nachhaltige Sanierung und Erweiterungsbau eines Einfamilienhauses

Teilnehmer Bewerbung Zukunftspreis 2013

Das Einfamilienhaus in der Spickelstraße, direkt am Eiskanal, aus dem Jahr 1965 wurde seit seinem Neubau im Jahr 1956 nur in sehr geringem Umfang verändert oder saniert und war deshalb technisch und energetisch in einem desolaten Zustand: Beheizt wurde das Gebäude mit einem Kachelofen im Wohnzimmer, in den nachträglich ein Ölbrenner eingesetzt wurde. Die restlichen Zimmer und das Bad sowie das Warmwasser wurden über Strom bzw. elektrische Heizlüfter gewärmt. Das Dach war als Kaltdach ausgebildet, die Fenster mit Einscheibenverglasung versehen. Der Erbe entschloss sich, das komplette Gebäude baulich zu erweitern und zu sanieren. Die Arbeiten begannen 2009 und umfassten - mit einem sehr großen Eigenleistungsanteil - die folgenden Sanierungsmaßnahmen: Keller: Anbau mit voller Unterkellerung – Unterbodenplattendämmung – Perimeterdämmung von 10 cm. Perimeterdämmung im Altbaubereich bis Unterkante Kellerboden. Die Kellerdeckendämmung im Altbaubereich beträgt 12 cm, Wärmeleitfähigkeitsgruppe 040. Dach: Komplett neuer Dachstuhl mit Aufdachdämmung (10 cm, Wärmeleitfähigkeitsgruppe 032), mit neuer Dacheindeckung und einer neuen Dachgaube. Zusätzliche Zwischensparrendämmung und Dachschrägen-Flächenheizung. Fenster: Kompletter Austausch der Fenster durch 3-Scheibenverglaste Fenster mit einem U-Wert des Rahmens von 0,7 (Uf=0,7). Große Fenster wurden nach Süden und kleine Fenster nach Norden eingesetzt. Anbringen von außen liegenden und elektrisch betriebenen Rollläden an allen Fenstern, die innenseitig noch gedämmt wurden. Fassade: Anbringen eines Wärmedämmverbundsystems an allen Außenwänden mit 16 cm, Wärmeleitfähigkeitsgruppe 032. Die Außenwände des Anbaus wurden mit Wärmedämmziegel mit Lamda 0,09 erstellt – mit zusätzlicher Dämmung mit einem Wärmedämmverbundsystem von 16 cm. Mit dem Ziel, das Gebäude zu einem Null- bzw. EnergiePlusHaus umzubauen, wurden Heizung, Sanitär- und Elektroinstallationen vorgenommen. Heizungsanlage und Solarmodule: Installation einer Photovoltaikanlage mit 9,5 kWp auf dem kompletten Schrägdach mit Süd-Ost-Ausrichtung. Zusätzliche Photovoltaik-Module in Wannen auf den neuen Flachdächern der Anbauten mit Ausrichtung nach Süden. Installation einer Warmwasser- Kollektoranlage mit 16 Quadratmeter. Flachkollektoren unterstützen die Heizung. Installation eines Solar-Pufferspeichers mit 1.000 Liter und eines Solar-Brauchwasserspeichers mit 400 Liter. Einbau einer Grundwasser-Wärmepumpe sowie einer Niedertemperatur-Flächenheizung als Decken-, Fußboden- bzw. Wand-/ Dachschrägenheizung. Be- und Entlüftungsanlage: Einbau einer kontrollierten Be- und Entlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung mit Erdwärmekollektor. Komplette Erneuerung der Sanitärinstallation sowie der Elektroinstallation als EIB/KNX Bussystem. Mit dem Bussystem ist eine energieeffiziente Steuerung der elektrischen Verbraucher möglich. In der Hoffnung auf „Nachahmer“ bietet der Eigentümer Besichtigungsmöglichkeiten seines hochwertig energetisch sanierten Einfamilienhauses an.

Themen: energetisch Sanieren, Bauen, Dämmen, Energieeffizienz, erneuerbare Energien, CO2-Einsparung