Ziel 1: Heizenergieverbrauch senken
Bis zum Jahr 2020 sinkt die CO2-Emission aus dem Heizenergieverbrauch in privaten Haushalten um 50% im Vergleich zum Jahr 1990.
Aktivitäten
Stadtrat
Maßgebliche Stadtratsbeschlüsse:
2008 9-Punkte-Plan Klimaschutz
Stadtverwaltung und städtische Unternehmen
Das Umweltamt startete 2006 die Marketingkampagne e+haus zur energetischen Sanierung und Modernisierung von Wohngebäuden. Als Träger der Kampagne wurde ein Netzwerk aus Fachleuten, Institutionen und Verbänden aus den Bereichen Bau und Finanzierung aufgebaut. 2005 / 2006 beteiligte sich das Umweltamt am bundesweiten Modellprojekt „Heizspiegel“. Das Umweltamt organisierte 2008 eine Passivhausausstellung und legte ein Förderprogramm zur Qualitätssicherung beim Bau von Passivhäusern auf.
Das Liegenschaftsamt erlässt Familien beim Kauf bestimmter städtischer Baugrundstücke 5% des Netto-Baulandpreises, wenn das Wohngebäude im Passivhausstandard errichtet wird.
Die Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Augsburg (WBG) hat von 1990 bis Anfang 2010 in ihrem Gesamtwohnungsbestand die CO2-Emissionen um ca. 52% gesenkt. Sie beteiligt sich an Wettbewerben wie z.B. „e% Energieeffizienter Wohnungsbau“ mit einem Gebäude in Hochzoll-Ost, bei dem die Energieeinsparungen ca. 20-30% unter der geltenden Energieeinsparverordnung 2009 liegen. Die Wohnanlage Lützowstraße wurde auf einen sogenannten 4-Liter-Standard gebracht. Derzeit modernisiert die WBG im Hochfeld ihre letzte ältere Geschosswohnanlage. Für die 530 Wohneinheiten wird eine Senkung des Energieverbrauchs von mindestens 60% erwartet.
Im Handlungsprogramm 2004 wurde zu diesem Ziel folgendes Maßnahmebeispiel ausgewählt: „Es wird ein ‚Energiepass’ für alle Gebäude als Instrument auch zur Energiebilanzierung für Altbauten eingeführt.“ Bisherige Umsetzung: 2004 beteiligte sich das Umweltamt der Stadt Augsburg am Feldversuch „Schwabenenergiepass“. Seit Juli 2009 ist ein Energiepass für Wohn- und Nichtwohngebäude europaweit Pflicht.
Die Stadtwerke Augsburg bieten seit 2007 einen verbrauchs- oder bedarfsabhängigen Energiepass an. Dieser beinhaltet die Prüfung des Gebäudes, Datenauswertung, Bewertung des aktuellen energetischen Zustands und ein Beratungsgespräch zu wirtschaftlich sinnvollen Energiespar- und Modernisierungsmaßnahmen sowie die Erstellung des Ausweises.
Bis Januar 2010 wurden 784 Energiepässe erstellt, davon 706 verbrauchsabhängig, der Rest bedarfsabhängig.
Beispiele aus der Stadtgesellschaft
– Agendaforen
Das Fachforum Energie informiert mit der Ausstellung selbstentwickelter Wärmedämmmodelle, kreativen Veranstaltungen wie Klimastaffel, Info-Energie-Bar und Eisblockwette (gemeinsam mit dem Umweltamt) über Dämmung sowie mit Großbannern für Passivhausbauweise. Auf Grundlage von Anträgen des Fachforums Energie stimmte der Agendabeirat für Passivhausstandard bei städtischen Neu- und Umbauten sowie dem 3-Liter-Standard bei Sanierungen. Dennoch wurden diese Standards bei konkreten Bauvorhaben wie der Drei-Auen-Schule, Erweiterung Volksschule Firnhaberau oder der Westparkschule vom Stadtrat nicht berücksichtigt.
– Institutionen des Agendabeirats
Der Treffpunkt Architektur Schwaben – die regionale Vertretung der Bay. Architektenkammer – organisiert zahlreiche Informations- und Fortbildungsveranstaltungen und bietet Beratungen zum Thema an.
Die Handwerkskammer für Schwaben bewirbt und organisiert in der Region Schulungen für Handwerker im Rahmen der bundesweiten Kampagne der Deutschen Bundesstiftung Umwelt „Haus sanieren – profitieren“.
Ein Schwerpunkt der Umweltaktivitäten der Evangelisch-Luth. Kirchengemeinden des Dekanats Augsburg ist die energetische Sanierung ihrer Gebäude – z.B. erneuerte die Paul-Gerhard-Kirchengemeinde im Hochfeld die Fenster im Pfarrhaus und baute eine neue Heizung mit Gas-Brennwerttechnik für Kirche, Gemeindesaal und Kindergarten ein.
– Initiativen
Die Tür an Tür – Miteinander Wohnen und Leben gGmbH sanierte das für Flüchtlinge errichtete Europadorf energieoptimal und errichtete energieorientierte Neubauten. Der um 61% reduzierte Heizwärmebedarf wird regenerativ durch Sonne und Holz bereitgestellt.
– Projekte beim Zukunftspreis
Eine Baugemeinschaft errichtete 2008 ein Mehrfamilienhaus in Passivhaus-Bauweise in Augsburg, in dem heute 31 Menschen wohnen (Zukunftspreisträger 2008).
Unterstützende Projekte aus dem Zukunftspreis
- Altbau Jahrgang 1957 als Energiesparhaus
- Besondere Hartnäckigkeit überzeugt Immobilienfonds
- Biomasse-Heizkraftwerk Augsbrg
- Building Social - Westhouse Augsburg
- Bürgerbüro Lechhausen, Neuburger Str. 20
- Bürogebäude Sheridan
- Die Arbeit des Umweltteams an der Berufsschule 1 in Augsburg
- Einfamilienhaus der Familie Zimmerly
- Energetische Komplettsanierung mehrerer Wohngebäude einer Eigentümergemeinschaft zum KfW-Effizienzhaus 85 nach EnEV 2009
- Energetische Modernisierung und Wohnwertverbesserung eines Mehrfamilienhauses von 1908
- Energetische und nachhaltige Sanierung und Erweiterungsbau eines Einfamilienhauses
- Geborgenheit für Generationen
- Hybridheizungstechnik für Mehrfamilienhäuser. Objekt: Altersgerechtes Wohnen in Augsburg, Bauabschnitt 1 + 2
- Innovative Innendämmung im Baudenkmal - unterschiedliche Dämmmaterialien und messtechnische Begleitung
- Kirchliches Umweltmanagement nach EMAS III
- Planung & Bau eines Passivhauses
- Projekt Kroban: Einfamilienhaus mit Erdkollektor-Wärmepumpe
- RenoScreed EnergieSpar- & Sanier-Estrich
- Umweltpädagogik im Internat und Hort "Annakolleg"
- Umweltprämie
- Wohnanlage "Buchenau" Weidachstraße 2-18
- Wohnanlage "Mittlerer Graben", Mittlerer Graben 12 und Pilgerhausstrasse 4
- Wohnanlage Lützowstr. 31a - Niedrigenergiehaus im Bestand
Ansprechpartner
Umweltamt
Birgit Schott
E-Mail: birgit.schott@augsburg.de
Tel. 0821.324-7345