Sozialen Ausgleich schaffen S5  Sozialen Ausgleich schaffen

Ziel 2: Menschen in besonderen Lebenslagen unterstützen

Aktivitäten der Stadtgesellschaft

Stadtverwaltung:

Familien unterstützen und Partizipation am öffentlichen Leben ermöglichen
Der Sozialdienst im Amt für Kinder, Jugend und Familie steuert und begleitet zahlreiche ambulante Maßnahmen wie sozialpädagogische Familienhilfe, Erziehungsbeistand / Betreuungshelferinnen und –helfer, Eingliederungshilfen für seelisch behinderte Kinder etc. Es wurde ein differenziertes Unterstützungssystem, getragen von 14 Jugendhilfeträgern, aufgebaut. Der Fachbereich Frühe Hilfen und Koordinierender Kinderschutz bietet zur Unterstützung von Kindern, Jugendlichen und Familien Familienhebammen, Familien- , Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen und -pfleger, Haushaltsorganisationstraining, ambulante frühe Hilfen und die Vermittlung von freiwillig engagierten Bürgerinnen und Bürger z. B. Familienpaten an. Ein weiteres Angebot ist das Hausbesuchsangebot bei Neugeborenen „Herzlich Willkommen Augsburger Kinder“, in dessen Rahmen 2016 1.993 Familien besucht wurden.

2012 zum ersten Mal und in Folge alle zwei Jahre organisierte der Arbeitskreis Alleinerziehende Augsburg, in dem u. a. die städtische Gleichstellungsstelle mitarbeitet, den Aktionstag für Alleinerziehende. Alleinerziehende konnten sich an Infoständen und bei Kurzvorträgen rund um die Themen Familie, Beruf und Leben informieren. In Augsburg leben ca. 5300 Alleinerziehende. Rund 90 % sind Frauen.
http://alleinerziehende-augsburg.de/

2014 führte die Stadt Augsburg, Amt für Soziale Leistungen, Senioren und Menschen mit Behinderung, nach langjähriger Vorarbeit der Augsburger Armutskonferenz ein Sozialticket als freiwilligen städtischen Zuschuss beim Erwerb einer Monatskarte für den ÖPNV für Empfängerinnen und Empfänger sozialer Leistungen ein.
2015 führte die Stadt Augsburg ein Kultursozialticket ein. Es ermöglicht von der Augsburger Tafel e. V. anerkannt bedürftigen Bürgerinnen und Bürgern gegen Vorlage des Tafelausweises zum symbolischen Eintrittspreis von einem Euro die Teilnahme an Veranstaltungen und Zugang zu Institutionen und Museen.
https://www.augsburg.de/umwelt-soziales/soziales/sozialticket-oepnv
https://www.augsburg.de/umwelt-soziales/soziales/kultursozialticket

Dezentrale Unterbringung und Integration Geflüchteter
Im Zuge sehr hoher Zuweisungen an Asylbewerberinnen und Asylbewerbern baute die Stadt Augsburg 2015 sehr schnell Unterbringungskapazitäten sehr stark aus. Von Januar 2015 (Beginn der dezentralen Unterbringung) bis Ende 2015 konnten so rund 1.100 Personen durch die Stadtverwaltung in dezentralen Unterkünften untergebracht werden. Diese Zahl ist seitdem nahezu unverändert, Ende 2018 betrug die Anzahl rund 1.000 Personen. Bis Ende 2016 waren rund 40 Mietobjekte durch das Sozialreferat von privater Hand angemietet, deren Mietkosten vom Freistaat übernommen wurden. Diese Unterkünfte wurden über das gesamte Stadtgebiet verteilt, die Schaffung von intensiver Informationsarbeit begleitet. Zur Erstorientierung der untergebrachten Personen wurden soziale Betreuerinnen und Betreuer im Asyl-Team der Stadt eingestellt und Kümmerinnen und Kümmerer der Sozialverbände als Hausverwalter vor Ort bzw. im Café Tür an Tür finanziert. Parallel wurden Helferkreisen in den Stadtteilen gefördert u. a. durch Förderung der Freiwilligenkoordination des Freiwilligenzentrums und intensive Zusammenarbeit im netzwerk 4A (siehe Zivilgesellschaft). Außerdem wurde im Sozialreferat der Fachbereich Wohnen und Unterbringung gegründet. Begleitend wurde vom Büro für Migration, Interkultur und Vielfalt in Zusammenarbeit mit vielen städtischen und außerstädtischen Stellen eine informative Internetseite aufgebaut. Ende 2018 lebten nach Schätzung des Sozialreferats rund 4.300 Geflüchtete in Augsburg.
https://www.augsburg.de/umwelt-soziales/asyl-in-augsburg

Milieubezogene Sozialarbeit stärken
In Augsburg arbeiten täglich ca. 600 Prostituierte. Durch veränderte Rahmenbedingungen hat sich die Situation der Prostituierten in den letzten zehn Jahren zunehmend verschlechtert. Der Arbeitskreis Prostitution des Kommunalen Präventionsrates hat 2013 ein Gesamtkonzept zur Verbesserung der Situation der Prostituierten in Augsburg formuliert. Eine Forderung war aufsuchende Milieusozialarbeit durch das Gesundheitsamt und den zivilgesellschaftlichen Träger SOLWODI Bayern e. V., Beratungsstelle Augsburg, die im Jahr 2015 dann geschaffen wurde.

Aus kriminologischer Sicht sind die Rückfallzahlen nach der Entlassung aus dem Strafvollzug enorm hoch. Die soziale Lage von Strafentlassenen ist sehr oft geprägt durch unzureichende materielle Existenzsicherung, Schwierigkeiten bei Wohnungs- und Arbeitssuche, Überschuldung, psychische Probleme, hohe Suchtgefährdung und mangelnde soziale Kontakte. Im Jahr 2013 wurde auf Initiative des Bayerischen Justizministeriums in Kooperation mit dem Bayerischen Landesverband für Gefangenenfürsorge und Bewährungshilfe e. V. (BayLGB), dem Diakonisches Werk Augsburg e. V. (Diakonie), der Justizvollzugsanstalt Augsburg (JVA Augsburg), der Landkreise Aichach-Friedberg und Augsburg, dem Kath. Verband für soziale Dienste e. V. (SKM), dem Sozialdienst katholischer Frauen e. V. (SkF), der Bundesagentur für Arbeit und der Stadt Augsburg die Augsburger Beratungsstelle für Strafentlassene (ABS) gestartet, um durch ein intensives Übergangsmanagement das Rückfallrisiko der aus der Haft entlassenen Menschen zu reduzieren.

Der Helmut-Haller-Platz / Oberhauser Bahnhof in Augsburg-Oberhausen ist seit vielen Jahren ein hochfrequentierter Treffpunkt für Menschen mit Suchterkrankungen. Auch darüber hinaus ergab eine von der Urbanen Konfliktprävention durchgeführte Stadtteilanalyse, dass es vor Ort bisher an Hilfsstrukturen für Menschen in besonders schwierigen Lebenslagen mangelt. Die Schaffung der Einrichtung „beTreff – betreuter Treff für Menschen in besonderen sozialen Schwierigkeiten“ schließt somit eine zentrale Lücke in der quartiersbezogenen Hilfe für Alkohol- und Drogenkonsumierende. Zugleich bildet die Maßnahme einen Baustein im Gesamtkonzept für den Helmut-Haller-Platz und erfüllt damit auch sicherheitsrelevante und weitere sozialraumorientierte Ziele.
https://www.augsburg.de/umwelt-soziales/soziales/helmut-haller-platz

Zivilgesellschaft:

Unterstützung in allen Lebenslagen bieten
Die im von 2015 bis 2018 EU-geförderten netzwerk 4A unter Leitung des Diakonischen Werks Augsburg e. V. zusammengeschlossenen Institutionen (neben dem Diakonischen Werk der Caritasverband für die Diözese Augsburg e. V., Tür an Tür Integrationsprojekte gGmbH, Landkreis Augsburg, Landkreis Aichach-Friedberg, Regierung von Schwaben, Stadt Augsburg und Universität Augsburg) leisten u. a. Erstinformation und Orientierungsangebote für Geflüchtete, themenspezifische Begleitungen, Deutschlernangebote, Koordination zwischen hauptamtlicher und Freiwilligenarbeit sowie Vernetzung und Erfahrungsaustausch der Akteure in der Asylarbeit in Stadt und Region.
www.netzwerk4a.de/

Das Projekt „Füreinanderda“ des Prisma e. V. führt lebenserfahrene Frauen der Generation 50 plus / minus, die sich ehrenamtlich engagieren möchten, mit alleinerziehenden Müttern und Vätern zusammen. Diese werden stundenweise bei der Betreuung ihrer Kinder unterstützt. Die ehrenamtlich Tätigen werden durch regelmäßige Coachings und Fortbildungen in ihre Tätigkeit am Kind und in die Begleitung der Mutter bzw. des Vaters eingeführt. Das Projekt erhielt 2016 den Augsburger Zukunftspreis der Schülerinnen- und Schüler-Jury.
https://www.fuereinanderda.de/

„Sterbekultur wieder in die Mitte der Gesellschaft holen“ – unter diesem Motto werden in einem kleinen Projekt Menschen beim Sterben begleitet. In Zusammenarbeit mit Palliativärzten, Geistlichen und den Hospizen werden Erleichterungen für die Betroffenen als auch für die Angehörigen erreicht. Das Projekt unterstreicht die Bedeutung der Zeit des Lebensendes und wurde 2015 mit dem Augsburger Zukunftspreis ausgezeichnet.
https://www.nachhaltigkeit.augsburg.de/zukunftspreis/projektdetails/sterbekultur-wieder-in-die-mitte-der-gesellschaft

Der ADFC-Kreisgruppe Augsburg bietet mit der bikekitchen eine Möglichkeit, sehr kostengünstig das eigene Fahrrad zu reparieren.
http://www.bikekitchen-augsburg.de/

Wirtschaft:

Interkultureller Austausch und Hilfe im Alter
Das Interkulturelle Netz Altenhilfe der SIC Gesellschaft für Forschung, Beratung, Organisationsentwicklung und Sozialmanagement mbH bietet Informationen rund um Angebote der Altenhilfe für Bürgerinnen und Bürgern mit Einwanderungsgeschichte. Gleichzeitig vermittelt es in der Altenhilfe Tätigen und sonstigen Interessierten Kenntnisse über Lebenslagen und Kulturen der Einwanderinnen und Einwanderer und macht sie mit Anforderungen einer kultursensiblen Pflege vertraut. Das Modellprojekt wurde 2012 mit dem Augsburger Zukunftspreis ausgezeichnet.
https://www.ina-sic.de/

Unterstützende Projekte aus dem Zukunftspreis

 

 

 

 

Indikator

Dieser Indikator zeigt die Anzahl der Empfängerinnen und Empfänger von Leistungen nach SGB II und Grundsicherung im Alter sowie bei Erwerbsminderung nach SGB XII in Augsburg.
Daten: Amt für Statistik und Stadtforschung

zugehörige Stadtratsbeschlüsse:

  • Beschluss 17/01254 – Gesamtkonzept und Alternatives Aufenthaltsangebot Helmut-Haller-Platz
  • Beschluss 16/00326 – Angebot zur Entspannung des öffentlichen Raumes am Helmut-Haller-Platz /
  • Oberhauser Bahnhof
  • Beschluss 14/01910 – Installierung von Milieusozialarbeit zur Verbesserung der Situation der Prostituierten
  • Beschluss 13/01029 – Gesamtkonzept zur Verbesserung der Situation der Prostituierten
  • Beschluss 13/00629 – Installierung der Augsburger Beratungsstelle für strafentlassene Frauen und Männer (ABS)