füreinanderda

Preisträger Zukunftspreis 2016

Füreinanderda ist seit seiner Gründung im Jahr 2011 bereits in den Jahren 2012 und 2013 zum Bundessieger von startsocial e.V., unter der Schirmherrschaft von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, ernannt worden. Der Träger von füreinanderda ist Prisma e.V. Familien und Jugendhilfe Augsburg. Die Schirmherrin ist Frau Dr. Antje von Dewitz von VAUDE.

Füreinanderda führt lebenserfahrene Frauen der Generation 50 plus/minus, die sich ehrenamtlich engagieren möchten, mit alleinerziehenden Müttern bzw. Vätern zusammen. Diese werden dann stundenweise bei der Betreuung ihrer Kinder entlastet und unterstützt. Die ehrenamtlich Tätigen werden von füreinanderda durch regelmäßige Coachings und Treffen in ihre verantwortungsvolle Tätigkeit am Kind und in die Begleitung der Mutter/des Vaters eingeführt. Darüber hinaus werden gemeinsame Besuche von Ausstellungen, Weihnachtsmärkten und im Thermalbad organisiert. Es finden Besichtigungen z.B. des Planetariums statt und Wochenendaufenthalte auf einer Hütte mit Wandern und Brotzeit.

Das Ziel von füreinanderda ist die Zusammenführung von Einelternfamilien und Ehrenamtlichen unter besonderer Berücksichtigung der Wünsche aller Beteiligten. Die ehrenamtlich Tätigen werden von füreinanderda unterstützt, die Alleinerziehenden und ihre Kinder sollen durch die Betreuer andere Werte und Vorstellungen erleben können. Die Mütter lernen so, Visionen für sich und ihre Kinder zu entwickeln. Den Kindern soll während der Betreuung ungeteilte Zuwendung zu teil werden, was in ihrem Familien-Alltag oft nicht selbstverständlich ist.

Weitere wichtige Ziele sind die soziale Integration durch die Vernetzung der Alleinerziehenden untereinander sowohl digital als auch durch die zahlreichen Unternehmungen und die wirtschaftliche bzw. berufliche Integration mit Hilfe der Mentorinnen. Füreinanderda möchte aber auch die gesellschaftliche Integration fördern. Deshalb leben und vermitteln z.B. arabische, türkische, irakische und deutsche Alleinerziehende ihre Kulturen untereinander und werden zu einem bunten Ganzen.

Füreinanderda finanziert sich fast ausschließlich über Spenden, weshalb auch die langjährige Zusammenarbeit mit Förderern gepflegt und versucht wird, neue Unterstützer hinzuzugewinnen.

Begründung der Jury Zukunftspreis
Laudatio der SchülerInnen-Jury der Klasse 11 c (Industriekaufleute) der städtischen Berufsschule IV für kaufmännische Berufe (Welserschule): Wir sehen und befürchten, dass unsere Gesellschaft immer mehr auseinanderdriftet in arm und reich, alt und jung, erfolgreich und am Rande stehend, in Gruppen verschiedenster Nationalitäten und Kulturen. Dies zeigt sich in unterschiedlichen und manchmal gegensätzlichen Lebensvorstellungen und Werten, die oft zu Konflikten führen. Besonders betroffen von dieser Entwicklung sind Kinder, deren Eltern finanzielle Probleme haben, und das wiederum betrifft vor allem einen großen Teil der Alleinerziehenden. Von ihnen ist ein Drittel arbeitslos und ein weiteres Drittel zählt zu den Geringverdienern. „Füreinanderda“ setzt hier an und möchte gerade Alleinerziehenden für sich und ihre Kinder Visionen eröffnen: lebenserfahrene Frauen werden vorbereitet und gecoacht, um dann in ehrenamtlicher Tätigkeit Alleinerziehende, die keine Unterstützung durch eine Familie haben und so zeitlich und finanziell überfordert sind, bei der Betreuung ihrer Kinder zu entlasten. Durch gemeinsame Unternehmungen erfahren Kinder volle Aufmerksamkeit und Zuwendung, was im Alltag oft nicht möglich ist! Über die Betreuerinnen können durch die gemeinsam verbrachte Zeit andere (nachhaltige) Werte und Vorstellungen vermittelt werden! Alleinerziehende aus unterschiedlichsten Kulturen können durch gegenseitige Vernetzung sich kennenlernen und voneinander lernen, sich helfen und so Vielfalt als Bereicherung erfahren! Dies alles kann nachhaltig zu einem sozialen Miteinander in der Gesellschaft beitragen, Brücken bauen zwischen alt und jung, zwischen unterschiedlichen Lebensentwürfen und kulturellen Gegensätzen. Vor allem aber vermittelt es Anerkennung, Zuwendung und Respekt. Der von der Bundesregierung berufene „Rat für Nachhaltige Entwicklung“ fasst die Idee des Nachhaltigkeitskonzepts so zusammen: „Wir müssen unseren Kindern und Enkelkindern ein intaktes ökologisches, soziales und ökonomisches Gefüge hinterlassen.“ Das kann nur sinnvoll sein, wenn alle Menschen die Möglichkeit haben, daran teilzuhaben, zu diesem Gefüge zu gehören, und wenn die Kinder, um deren Zukunft es geht, Wertschätzung erfahren und so ihr eigenes und das Leben insgesamt als etwas Wertvolles schätzen und schützen lernen! Zu dieser kulturellen und sozialen Nachhaltigkeit trägt die Arbeit von „füreinanderda“ bei, und dies wollen wir durch die Verleihung des Schülerpreises würdigen und auszeichnen!

Themen: Familie, Frauen, Kinder, Integration, Engagement