Public Climate School

Teilnehmer Bewerbung Zukunftspreis 2022

Gemeinsam engagieren sich die Students for Future seit ihrem Zusammenfinden Ende 2021 unermüdlich, um niedrigschwellig kostenlose Bildung zum Thema Klima in die breite Bevölkerung zu bringen. Mit der Public Climate School (PCS) haben die ehrenamtlich tätigen Studierenden vom 16. bis 20. Mai 2022 an diversen deutschen Universitäten – auch in Augsburg – ein besonderes Projekt durchgeführt. Dabei war die PCS in Augsburg mit 22 Vorträgen, vielen Workshops und einer Podiumsdiskussion mit Abstand die größte Public Climate School Deutschlands.

Bei der PCS handelt es sich um ein Bildungsprogramm, das von den Studierenden der Bewegung koordiniert und von vielen Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Lehrpersonen sowie Schülerinnen und Schülern mitgestaltet wird. Die Aktion verfolgt das Ziel, Bewusstsein und Aufklärung für die herausragende Bedeutung der Klimakrise für eine lebenswerte Zukunft auf unserer Erde zu schaffen und Klimabildung für alle Gesellschaftsmitglieder zu ermöglichen.

Für eine Woche wurde die Augsburger Universität zu einer offenen Uni für alle. Professorinnen und Professoren sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus ganz Deutschland thematisierten in öffentlichen Vorträgen die Klimakrise aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Es wurden 22 Vorträge gehalten sowie viele Workshops und eine Podiumsdiskussion der Jungparteien abgehalten. Damit war die Augsburger PCS bundesweit die größte. Um allen Interessierten eine Teilnahme zu ermöglichen, wurden die Veranstaltungen kostenfrei angeboten.

Den Initiierenden war es wichtig, bei der diesjährigen PCS nicht nur den Klimawandel zu thematisieren, sondern auch Klimagerechtigkeit. Dies bedeutet, auch die soziale Frage mitzudenken, denn die Folgen der Klimakatastrophe betreffen strukturell diskriminierte Personen meist deutlich härter.

Aufgrund dessen rückte auch die strukturelle Diskriminierung von Frauen, Inter-, Nonbinären, Trans- und A-geschlechtlichen Personen (FINTA*) besonders in den Fokus. Denn während an der Augsburger Uni der Anteil weiblicher und männlicher Studierender recht ausgeglichen ist, stehen 165 Professoren nur 42 Professorinnen gegenüber. Somit sind lediglich 20 Prozent der Professuren mit einer Frau besetzt. Mit steigender Karrierestufe nimmt der Anteil der Frauen ab, was auf strukturelle Ursachen zurückzuführen ist. Die große berufliche Unsicherheit, die mit einer akademischen Laufbahn einhergeht, betrifft in unserer Gesellschaft besonders wissenschaftlich tätige FINTA*. Oft werden FINTA* im alltäglichen Zusammenleben mit struktureller Diskriminierung konfrontiert, auch im bildungspolitischen Kontext ist die Ungleichbehandlung institutionalisiert. Deshalb war es den Students for Future ein Anliegen, auf diese Thematik aufmerksam zu machen und den Betroffenen eine Bühne zu bieten. Dies taten sie mit dem Ziel, bestehende Machtstrukturen aufzubrechen und Menschen, die für diese Thematik nicht sensibilisiert sind, lehrreiche Einblicke zu gewähren.

Themen: Bildung, BNE Bildung für nachhaltige Entwicklung, Hochschule/Universität, Gleichberechtigung, Umweltbildung