Tür an Tür-Haus

Teilnehmer Bewerbung Zukunftspreis 2025

Das „Haus Tür an Tür“ in der Alfred-Nobel-Straße in Augsburg-Kriegshaber ist ein soziales Wohnprojekt mit 18 Wohnungen in einem vielfältigem Größenmix. Neben großen und kleinen Wohnungen für Familien gibt es auch eine WG für Studierende. Alle Wohnungen sind barrierefrei, eine große Wohnung ist zudem rollstuhlgerecht. Ermöglicht wurde der Bau durch die ehrenamtlich Aktiven im Verein Tür an Tür, die Bauherrinnen und Bauherren Christine Kamm, Matthias Schopf-Emrich, Anne Güller-Frey und Thomas Körner-Wilsdorf, und das Architekturbüro Streidl – Gilg – Wolff.

Das Grundstück wurde Ende 2021 erworben, der Spatenstich erfolgte nach ausführlicher Planung Anfang 2023. Diese kurze Planungszeit ermöglichte eine leichtere Finanzierbarkeit. Seit dem Einzug ab September 2024 leben dort 45 Menschen zwischen 1 und 72 Jahren, darunter 12 Kinder, Seniorinnen und Senioren, Alleinerziehende und Geflüchtete mit Anerkennung. Besonders wichtig war dem Team ein generationenübergreifendes Zusammenkommen, getragen von unterschiedlicher Lebenserfahrung, Herkunft und Lebenssituation. So sind die meisten Bewohnerinnen und Bewohner Eltern und berufstätig, andere sind in Ausbildung, widmen sich der Pflege ihrer schwerstkranken Angehörigen oder arbeiten im nahegelegenen Klinikum. Die Wohnungen sind über 40 Jahre sozial gebunden.

Ergänzt wird das Wohnungsangebot durch den „Treff“, einen offenen Sozialraum mit Außenterrasse, einen attraktiven Kleinkindspielplatz, eine Dachterrasse, eine Orangerie und Urban Gardening-Beete. Im Treppenhaus laden lichte, weite Laubengänge zum Verweilen ein. Im Sozialcafé „Treff“ können sich Mieterinnen, Mieter, Nachbarn, gemeinnützige Vereine und Initiativen treffen und kleinere Veranstaltungen organisieren. Regelmäßig werden Aktionen wie Bastelnachmittage für Kinder, das Deutschcafé oder gemeinsame Abende zum Spielen oder zum Austausch angeboten.

Die Holzbauweise des Tür an Tür-Hauses erfüllt mit KFW40 EE-Standard vorbildliche Klima- und Umweltstandards durch geringen Ressourcenverbrauch und CO2-Ausstoß beim Bau. Statt energieintensiv hergestellten Baustoffen wurden 500 m³ Holz eingesetzt, die das CO2 langfristig im Bau binden. In den Wohnungen bietet die Holzbauweise ein gutes, gesundes Wohnklima und eine hohe Wohnqualität. Diese wird durch einen Balkon oder eine Loggia an jeder Wohnung unterstützt. Geheizt wird mit Fernwärme. Der benötigte Strom wird solar erzeugt. Das Regenwasser wird für die Bewässerungen des Gartens und der Wandbegrünung genutzt. Das überschüssige Wasser gelangt nicht in die Kanalisation, sondern trägt zur Grundwasserneubildung bei. Zudem sind alle vorhandenen Dächer begrünt und lassen Blumenwiesen entstehen.

Themen: Bauen, CO2-Einsparung, Energieeffizienz, Familie, Integration, nachhaltiges Wirtschaften, Wohnen, Zusammenleben