Mitfahrplattform fahrmob.eco

Teilnehmer Bewerbung Zukunftspreis 2025

Die Straßen auf dem Weg zur Arbeit oder in der Freizeit sind voll. Im Gegensatz dazu sind die Autos mit durchschnittlich 1,1 Personen auf dem Weg zur Arbeit kaum besetzt. Deshalb arbeitet die Plattform fahrmob.eco an einem Bewusstseinswandel und einer Gewohnheitsänderung der Menschen im Individualverkehr.

Die gemeinwohlorientierte Mitfahrplattform „fahrmob“ fördert die Bildung von Fahrgemeinschaften zur Teilung von Fahrtwegen. Der Gründer Helmut Scharpf startete die Onlineplattform am 26.10.2019 zunächst nur für Ottobeuren. Seitdem verbreitet sich die Mitfahrplattform in Bayerisch-Schwaben immer schneller. Auch der Landkreis Augsburg unterstützt die Plattform seit Mai 2024. Im Fokus stehen lokale und regionale Fahrten, also Kurzstrecken, auf denen der sonst übliche Benzingeldansatz nicht greift. Eine Aufstellung aller Fahrten findet sich auf der Website oder in der kostenlosen App. Hat der Mitfahrende die passende Fahrt gefunden, kann er oder sie einfach eine Mitfahrt buchen. Zusätzlich sind Busse und Bahnen in einen Gesamtfahrplan eingebunden.

Die Hauptmotivation für Mitfahrende und Fahrer ist der Klimaschutz. Jede geteilte Fahrt bedeutet, dass pro Person nur der halbe CO2-Fußabdruck generiert wird. Seit dem Start der Plattform haben sich 3.485 Nutzer registriert und rund 52.000 km Fahrtwege eingespart. Dadurch kann jeder konkret einen Beitrag gegen den Klimawandel leisten. Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit, jeden Tag neue und verschiedene Menschen kennenzulernen. Auch der Erhalt der Mobilität im Alter gehört zu den Gründen für die Plattformnutzung ebenso wie die Frage, wie Azubis ihren Betrieb erreichen. Dafür kann auch eine Anzeige für die Suche nach einer Mitfahrgelegenheit aufgegeben werden.

Die Nutzung der Plattform selbst ist kostenlos. Der Mitfahrer bezahlt dem Fahrer allerdings in bar 1,00 € pro angefangene 10 km Fahrtstrecke. Die Einnahmen der Fahrer können am Jahresende an örtliche Vereine gespendet werden. Aktuell sind 216 Vereine beteiligt. Die Vereine können die Spenden wiederum nutzen, um eigene Projekte zu finanzieren. Gleichzeitig erhalten die Vereine Spenden für bestimmte „Leistungen“ wie die Gewinnung neuer Nutzer oder die Abwicklung von Vereinsfahrten über fahrmob. Neben den Vereinen beteiligen sich seit 2024 auch Firmen, Bildungseinrichtungen, darunter die Hochschule Augsburg, und Veranstalter. Aktuell ist die Plattform auf der Suche nach weiteren Firmen, die sich registrieren wollen.

Beworben wird die Plattform mit einem Netzwerk an Multiplikatoren: Vereine mit „Verkehrsbotschaftern“, Kommunen mit „Zukunftshelfern“ und überregional agieren „Regionenlotsen“. Besonders wichtig ist aber die Verbreitung der Idee durch persönliche Kontakte. Dazu werden viele kreative Ideen, von der Mitfahrwoche bis zur Freigetränke-Aktion, genutzt.

Themen: Auto, Carsharing, CO2-Einsparung, Gemeinwohlökonomie, Verkehr