Brückenbauen zwischen Polizei und Geflüchteten
Teilnehmer Bewerbung Zukunftspreis 2024
BrückenBauen ist eine gemeinnützige Organisation, die sich für Chancengleichheit und Diversität einsetzt, sich gegen Diskriminierung ausspricht und durch Dialog Vorurteile abbaut. Sie setzen seit 2016 den Rahmen für Projekte in Form von Weiterbildungen und Workshops, Veranstaltungen und Ausstellung sowie interkulturellen Treffen. Denn: Brücken baut man von beiden Seiten.
Bei "Brückenbauen zwischen Polizei und Geflüchteten" handelt es sich um die zwei Unterprojekte "Gemeinsam interkulturell stark" und "Polizei und Geflüchtete im Dialog". Beide Projekte setzt die BrückenBauen gUG in Augsburg zusammen mit dem Polizeipräsidium Schwaben Nord und in Kooperation mit dem Büro für gesellschaftliche Integration um.
Seit Anfang 2022 wird die Zusammenarbeit von Polizeibeamten und -beamtinnen mit Migranten und Migrantinnen gestärkt. Grundlage sind interkulturelle Schulungen für Augsburger Beamte und Beamtinnen und engagierte Ehrenamtliche aus Augsburg mit Migrationshintergrund. Die Schulungen bereiten beide Gruppen darauf vor, als „Kulturmoderatoren“-Team interkulturell zusammenzuarbeiten, wobei der Schwerpunkt auf der „Präventionsarbeit mit Zielgruppe Geflüchtete“ liegt. Um die Kooperation und Vernetzung innerhalb der Arbeitsgruppe weiter zu stärken, werden interne Workshops, Teamtage und andere gemeinsame Aktivitäten durchgeführt. So bekommen beide Gruppen die Möglichkeit einander besser kennenzulernen und eine starke Gemeinschaft aufzubauen, um gemeinsam an Lösungen einer kultursensiblen polizeilichen Präventionsarbeit in Unterkünften für Geflüchtete zu arbeiten. Gegebenenfalls vorhandene Berührungsängste beim Kontakt von Polizei und Geflüchteten sollen dabei nachhaltig überwunden werden. Besonders wichtig ist, dass die persönlichen Perspektiven aller, also von Polizei und Geflüchteten gleichermaßen, in die Erarbeitung neuer Strategien einfließen. „Gemeinsam interkulturell stark“ kann als Vorbereitungsphase von „Polizei und Geflüchtete im Dialog“ gesehen werden. Denn der aktive Vertrauensaufbau zwischen Polizei und Geflüchteten kann erst dann gelingen, wenn auch die Kulturmoderations-Teams ausreichend vernetzt und gut aufeinander eingestellt sind.
Das Hauptziel von „Brückenbauen zwischen Polizei und Geflüchteten“ besteht darin, kultursensible Präventionsarbeit in den Unterkünften zu leisten und dadurch das gegenseitige Verständnis nachhaltig zu stärken. Dies wird vor allem durch persönliche Begegnungen, Gespräche und gemeinsame Erlebnisse erreicht, welche zu einem Kennenlernen auf menschlicher Ebene beitragen. Der Lösungsansatz besteht darin, vertrauensfördernde Gruppenveranstaltungen anzubieten und später auch themenbezogene Einheiten durchzuführen. Diese Veranstaltungen finden in den Unterkünften der Geflüchteten vor Ort statt und haben nichts mit Belehrung oder „Erziehung“ zu tun. Das Ziel ist einfach: Polizistinnen und Polizisten und die Menschen aus den Unterkünften für Geflüchtete lernen sich durch gemeinsame Aktivitäten und Erlebnisse kennen. Dadurch entsteht die Möglichkeit für zwanglose Begegnungen und nachhaltiges Vertrauen. Unsere ehrenamtlichen Kulturmoderatoren und -moderatorinnen fungieren dabei als BrückenBauer zwischen den beiden Gruppen.
Das Projekt kann bis heute eine aktive Reichweite von 2.500 Geflüchteten und eine passive Reichweite von ca. 6.000 Personen verzeichnen. Es wurden jeweils 19 Polizistinnen und Polizisten, sowie 19 Ehrenamtliche ausgebildet.
Themen: Asyl, Integration, interkulturell, Migration, Zusammenleben
Ansprechpartner
BrückenBauen gUG
Barfüßerstraße 4
86150 Augsburg
E-Mail: miriam.wiebusch@gemeinsam-bruecken-bauen.de
www.gemeinsam-bruecken-bauen.de
Beitrag zu den Zielen der Zukunftsleitlinien
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Soziale Zukunftsfähigkeit » S3 Sicher leben » Ziel 4: Sicherheit und Sicherheitsgefühl stärken
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Kulturelle Zukunftsfähigkeit » K3 Vielfalt leben » Ziel 3: wertschätzend kommunizieren