Unser KerschiACKER

Teilnehmer Bewerbung Zukunftspreis 2021

Die Kerschensteiner Grund- und Mittelschule hat Anfang des Jahres 2020 die positive Zusage für das Projekt „Gemüse-Ackerdemie“ von der privaten Initiative, dem Ackerdemia-Verein bekommen. Der Verein betreut mehr als 6.500 Lernorte und hat es sich zur Aufgabe gemacht, eine junge Generation für eine gesunde Ernährung und Nachhaltigkeit zu begeistern und dadurch mehr Wertschätzung für Natur und Lebensmittel zu entwickeln.

Die Ackervorbereitungen vor der Kerschensteinerschule konnten zum Glück noch vor Corona und dem damit verbundenen Lockdown mit den damaligen 5. Klassen starten: ein Teil der Wiese wurde umgegraben, von Unkräutern befreit und mit Muttererde aufgefüllt. Die Schülerinnen und Schüler haben mit Leidenschaft in der Erde gegraben. Begleitend wurde innerhalb des Unterrichts alles besprochen, was ein Ackerprofi wissen muss.

Während des Lockdowns musste die Bepflanzung des Ackers leider ohne Schülerinnen und Schüler alleine durch die Lehrkräfte, insbesondere Frau Strobel durchgeführt werden. Angebaut wurden 22 verschiedene Gemüsesorten, die viel Pflege und Unkrauthacken benötigten. Per Bildmaterial wurden die beteiligten Schulkinder kontinuierlich über die Fortschritte der Bepflanzung und Ernte auf dem Laufenden gehalten. Die „Ackerdemie“ stellte Zugänge zu ihrem Online-Portal zur Verfügung, worüber die Schülerinnen und Schüler regelmäßig Lernvideos rund um den Acker erhielten. Für das Homeschooling wurden kleine Samenpäckchen verschickt mit dem Auftrag, diese auf dem Balkon oder im Garten heranzuziehen und die Wachstumsfortschritte zu dokumentieren. Daraus entstanden Projekthefte mit Pflanzenbeschreibungen, Gemüse-Geschichten, Rezepten und Zeichnungen.

Als die Schule wieder öffnen durfte, wurden die vielen kleinen Naturwunder auf dem Gemüseacker bestaunt und endlich wieder „geackert“. Gerade in der Corona-Zeit wurde so den Kindern vermittelt, dass mit Engagement und Freude etwas Neues und Großartiges entstehen kann. Ab dem neuen Schuljahr wird eine Acker-AG angeboten, um mit den ausgebildeten „Ackerbuddys“ aus dem Kollegium allen Schülerinnen und Schülern ein Lernen mit und auf dem Acker zu ermöglichen.

Über das kleine Erntedankfest im Oktober hat sogar die Augsburger Allgemeine Zeitung berichtet. Bei diesem Fest wurden die letzten Erträge abgeerntet und an die Schülerschaft verteilt. Danach wurde das Ackerfeld winterfest gemacht durch Umgraben und Auftragen einer Mulchschicht. Neben dieser Arbeit kam der Spaß mit Schubkarrenrennen und Blätterschlacht aber nicht zu kurz. Mit 24 Schüler:innen wurden 65 m2 Acker angelegt, 10 m3 Muttererde aufgeschüttet und ca. 35 kg Gemüse geerntet. Jedes beteiligte Schulkind hat 35 Stunden mit dem Schulacker verbracht, ca. 20 Stunden davon an der frischen Luft.

Themen: BNE Bildung für nachhaltige Entwicklung, Schule, Ernährung, Natur, Hochfeld