Soziokulturelle Inklusion in neue Lebensräume: „Aktiv Ankommen“ in der Altenhilfe

Teilnehmer Bewerbung Zukunftspreis 2025

Der steigende Pflegebedarf und der Fachkräftemangel erfordern neue Lösungen in der städtischen Altenpflege. Mit dem Projekt „Aktiv Ankommen“ setzt die Altenhilfe der Stadt Augsburg ein starkes Zeichen für gesellschaftlichen Zusammenhalt und Vielfalt bei der Gewinnung neuer Pflegekräfte. Als Teil des EU-geförderten Programms DIWA (Das inklusive Wir in Augsburg) strebt das Projekt die Integration neuer internationaler Fachkräfte an. Es entsteht ein Modell für eine inklusive, mitarbeiterorientierte Pflegezukunft in Augsburg. Dieses wird getragen von den Werten Vielfalt, Beteiligung und gelebter Wertschätzung.

Ziel des Projekts ist die Entwicklung eines umfassenden Einarbeitungskonzepts. Darin werden mit Unterstützung der bestehenden Teams langfristige Mitarbeiterbindung, Teamstärkung und Willkommenskultur vereint. Die Pflegekräfte bringen sich neben ihrem anspruchsvollen Arbeitsalltag mit ihrer Erfahrung, Empathie und Initiative ein. Durch ihre Mitarbeit im Integrationsteam gestalten sie aktiv eine gute Arbeitsumgebung, in der sich alle Kolleginnen und Kollegen, unabhängig von Herkunft oder Sprache, gut aufgenommen fühlen. Zusätzlich begleitet das DIWA- und Integrationsteam alle internationalen Fachkräfte bei persönlichen oder alltäglichen Herausforderungen außerhalb des Pflegekontextes.

Zur praktischen Umsetzung wird im Seniorenzentrum Lechrain ein interdisziplinäres Integrationsteam aufgebaut, das die soziokulturelle Inklusion neuer Mitarbeitender gestaltet. Der Aufbau eines solchen Teams ist deutschlandweit einzigartig. Die anstehende Pilotphase erlaubt die praxisnahe Entwicklung eines diversitätssensiblen Einarbeitungskonzepts, das später auf alle städtischen Einrichtungen übertragbar sein soll.

Der Kickoff des Projekts wird im Juli 2025 mit einem digitalen Preboarding-Angebot per Videokonferenz stattfinden. In Augsburg selbst werden dann interkulturelle Workshops inklusive eines Willkommensordners für alle Beteiligten angeboten. Der Altenhilfe ist es wichtig, die verschiedenen kulturellen Hintergründe der internationalen Mitarbeitenden anzuerkennen und wertzuschätzen. Deshalb erhält die bestehende Belegschaft einen Einarbeitungsordner zur Sensibilisierung für mögliche Herausforderungen. Die Öffentlichkeit und die Führungskräfte können sich mit Videoclips und Broschüren zum Integrationsteam informieren.

Alle Maßnahmen werden bis zum Projektende im Mai 2027 laufend evaluiert. Auf Grundlage der Rückmeldungen können bei Bedarf Konzeptanpassungen vorgenommen werden. Die Mitarbeitenden sollen zu Multiplikatorinnen für eine langfristige Umsetzung des Konzepts werden.

Themen: Arbeit, Ausbildung, Bildung, Integration, Senioren, Zusammenleben