Musik einer Welt

Teilnehmer Bewerbung Zukunftspreis 2024

„Augsburg singt“ ist ein wöchentliches Angebot des Vereins „Musik einer Welt“ zum gemeinsamen Singen und richtet sich an alle Menschen, die sich in der Friedensstadt Augsburg aufhalten. Ziel des Projektes ist eine aktiv und positiv miteinander verbrachte Zeit, in der die Musik als gemeinschaftsstiftendes Medium genutzt wird.

Jeden Montag um 17:30 Uhr werden am Holbeinplatz vier Lieder gesungen. Je eines aus dem Norden, Osten, Süden und Westen Augsburgs. Diese vier Lieder bleiben für einen Monat lang gleich und die Noten können auf der Homepage des Vereins eingesehen und heruntergeladen werden. Angeleitet werden die Lieder von Raphael Kestler, welcher das Ganze unentgeltlich, kreativ und geduldig leitet und organisiert. Er ist Sänger und Gitarrist und startete mit dem Projekt im Oktober 2019. Seitdem bringt „Augsburg singt“ Jung und Alt, Gruppen und Einzelne, Freunde und Fremde zusammen und trägt mit den internationalen Liedern zu einem gelungenen Miteinander in Augsburg bei.

Das übergeordnete Ziel des Projektes ist es, Zeit mit anderen Menschen zu verbringen und dabei aktiv und positiv zu sein. In einer Zeit, in der Menschen hauptsächlich gezwungen werden zu formulieren, wogegen sie sind, sollte es nach Raphael Kestlers Meinung auch Angebote geben, zu denen man sagen kann: Dafür bin ich!

Die Musik ist dabei ein Mittel, das für gemeinschaftsstiftende Momente sorgen kann und zusätzlich für eine tiefe Verbundenheit zwischen den Menschen und der Welt um sie herum beitragen kann. Die Musik kann als Medium dabei helfen zu zeigen, wie Gesellschaft in all ihrer Diversität aussehen kann. Denn was gibt es Schöneres, als wenn alle zusammenstehen und miteinander singen?

Die eigene Stimme und Stimmung mit einbringen zu können, sorgt für Identifikation und Identität. Und genau das ist es, was in der heutigen Gesellschaft so oft fehlt: Eine identitätsstiftende Idee, die nicht durch Ausgrenzung und Radikalisierung, sondern durch ihre Buntheit und Vielseitigkeit besticht und überzeugt. Die ein lautes und klares „Nein“ zu Rassismus und Nationalismus und im selben Moment ein wohlklingendes „Ja“ zu dem erklingen lässt, was uns in den nächsten Jahrzehnten bevorsteht: Eine neue und bunt zusammengefügte Gesellschaft.

Die Kraft, die dem gemeinsamen Singen innewohnt, ist unbestritten. Es gibt verschiedenste Studien, die sich mit den soziologischen und chemischen Reaktionen beschäftigen, die durch das gemeinsame Singen hervorgerufen werden und es sind sich alle einig: Gemeinsames Singen tut jedem Einzelnen gut und ist gut für die Gruppe, in der gesungen wird.

Aus dem Alltag hat sich das Singen aber weitestgehend verabschiedet. Musik wird heute so viel gehört und so wenig gemacht wie nie. Und deshalb sollte es ein Angebot geben, das das Singen mit all den Vorzügen und Potentialen nutzbar und erlebbar macht. „Augsburg singt“.

Themen: Engagement, Kultur, Musik, öffentlicher Raum, Zusammenleben