Beyond Borders

Teilnehmer Bewerbung Zukunftspreis 2024

Der Masterstudiengang Transformationsdesign an der Fakultät für Gestaltung der Technischen Hochschule Augsburg setzt sich mit verschiedenen Projekten für Chancengerechtigkeit im Bildungssystem und somit für mehr gesellschaftliche Teilhabe ungeachtet von ethnischer und sozialer Herkunft ein. Im letzten Jahr wurden die kindlichen Bedarfe im Hinblick auf Ganztagsschulen in einem Kooperationsprojekt mit dem Referat für Bildung und Migration und der Grundschule vor dem Roten Tor untersucht und in einer Ausstellung im Zeughaus zum öffentlichen Diskurs gestellt.

In diesem Jahr liegt der Fokus im Sommersemester 2024 darauf, Teilhabe von Eltern mit multikultureller Herkunft im Grundschulalltag zu begünstigen. Wissenschaftliche Studien belegen, dass Elternbeteiligung essenziell für den Bildungserfolg von Kindern ist. Dabei liegt der Fokus auf einer gelingenden Beziehung von Schule und Familie, sowie der Identifikation mit der Institution. Wie aber kann Kommunikation gelingen und Beziehungen hergestellt werden angesichts großer sprachlicher, kultureller, existenzieller oder sozialer Hindernisse? Das Projekt „Beyond Borders“ setzt sich für Elternbeteiligung jenseits dieser Barrieren ein. Unter der Leitung von Prof. C. Strenger und Prof. Dr. J. Schubert erarbeiten die Studierenden hierfür generative Designtools, mit deren Hilfe Partizipation hergestellt, Verständnis vertieft und Teilhabe gefördert werden kann. Partner des Projekts sind die Löweneck-Grundschule und der angeschlossene Hort im Augsburger Stadtteil Oberhausen.

In urbanen Interventionen erwerben die Studierenden Kompetenzen im interkulturellen Bereich und gehen Fragen nach wie „Welchen Einfluss nimmt die Reputation des Stadtteils auf die Teilhabe-Bereitschaft der Eltern?“, „Welche Potenziale bietet der interkulturelle Schulalltag?“, „Wie kann kulturelle Repräsentanz den Schulalltag bereichern?“ oder „Welche Wirkung hat Schule, als Institution und Gebäude, auf die Eltern und wie beeinflusst dieses ihr Verhalten und ihre Emotionen?“. Individuell gestaltete Ausdrucksmittel bieten Möglichkeiten der Mitteilung jenseits normativer, kultureller oder sprachlicher Eingrenzungen. Durch sinnlich anregende und barrierefreie Tools, anonyme Teilhabe und spielerische Interaktionen werden die Eltern der Schulfamilie eingeladen, Wirkungsfelder zu untersuchen. So kann der „Tisch der Kulturen“ beispielsweise mit Elementen aus verschiedenen Kulturen gedeckt werden. Eine Zeitung bietet den Akteurinnen und Akteuren die Möglichkeit, eine positive Perspektive auf Oberhausen zu visualisieren und somit dem negativen Image entgegenzutreten. Ein interaktives Modell der Schule lädt zur Untersuchung ihrer nonverbalen Wirkung ein und fordert den Dialog heraus. Eine Fotoaktion schafft visuelle Repräsentanz am Schulgebäude und hinterfragt zusätzlich gemeinsame Werte und Ziele.

Wie im vergangenen Jahr wird eine Publikation den Teilhabeprozess vorstellen und die gewonnenen Erkenntnisse teilen, so dass eine breite Basis erreicht werden kann und alle Schulen Augsburgs davon profitieren können.

Themen: Familie, Hochschule/Universität, Integration, Schule, Teilhabe, Oberhausen