Wirtschaftsunternehmen: Nachhaltige Produktion im Steinmetzbetrieb

Teilnehmer Bewerbung Zukunftspreis 2022

Der Steinmetzbetrieb Kramer ist ein Augsburger Familienbetrieb. Durch Corona sind für den Betrieb die meisten Lieferanten im asiatischen Raum weggefallen. Das Unternehmen musste umdenken und setzt nun bewusst konsequent auf Eigenproduktion in Augsburg. So werden Grabsteine und Küchenplatten mit Mitarbeiten aus Augsburg für Augsburg gefertigt, was die genaue Steuerung von Arbeitsbedingungen und Emissionen erlaubt.

Der Geschäftsführer, Steinmetzmeister und Steintechniker des Betriebs, Benjamin Kramer, möchte dazu beitragen, Arbeitsplätze zu schaffen, zu erhalten und die Produktion von Gütern nach Augsburg zu holen. Er glaubt fest an den Standort Augsburg und wünscht sich als Familienvater, dass die Stadt künftig noch lebenswerter wird. Dazu versucht er Schritt für Schritt zu einer nachhaltigeren Gestaltung des Familienbetriebs beizutragen.

Verarbeitet werden bevorzugt heimische, mindestens aber aus Europa stammende Materialien. Für die Verarbeitung dieser Materialien hat der Betrieb in modernste CNC Technik (ermöglicht exakte elektronische Steuerung von Maschinen), Energierückgewinnung sowie Wasserrecycling investiert. Um CO2 einzusparen, produziert der Betrieb ab September 2022 rund 40% der Heizenergie durch die Abwärme aus der neuen Kompressoranlage selbst. Zudem wird geplant, bis 2024 den Energiebedarf nahezu vollständig durch Photovoltaik zu decken.

Dem Steinmetzbetrieb ist es von großer Bedeutung, den in Augsburg ansässigen Menschen regionale Materialien für Friedhof und Bau nahezubringen, da die heimischen Natursteine eine wesentlich bessere CO2-Bilanz aufweisen als andere Baumaterialien. Das Unternehmen stellte außerdem Anträge beim Augsburger Stadtrat für Bienentränken, die selbst entworfen und ausschließlich aus Altmaterial gefertigt wurden. Benjamin Kramer fungiert derzeit als Fachmann und Mitantragsteller bei dem Antrag ‚Zukunft Friedhof‘. Dieser fordert eine Nutzung von Friedhöfen für kulturelle Veranstaltungen und plädiert für das Einbinden großer Parkflächen in das Klimaschutzkonzept sowie für die Reduktion des Flächenverbrauchs im Stadtgebiet. Der Betrieb unterstützt auch Kindergärten mit Hochbeeten aus Stein und engagiert sich ehrenamtliche bei Pflege des alten jüdischen Friedhofs.

Themen: Wirtschaft, Arbeit, CO2-Einsparung, Energieeffizienz, erneuerbare Energien, Handwerk, nachhaltiges Wirtschaften