Start with a Friend Verein(t) Augsburg

Preisträger Zukunftspreis 2022

Start with a Friend (SwaF) Verein(t) wurde Ende 2014 mit der Vision gegründet, durch Begegnungen zwischen Geflüchteten und Personen, die schon lange oder immer in Deutschland leben, Vorurteile abzubauen. Das Ziel ist eine Gesellschaft, die ihre Vielfalt lebt und in der sich alle Menschen wohl fühlen und gleichberechtigt mitgestalten können. Durch Austausch und gemeinsames Engagement möchte der Verein die Menschen, den gesellschaftlichen Zusammenhalt sowie die Demokratie stärken und Begegnungen schaffen, die sonst vermutlich nicht entstanden wären.

Das Zusammenbringen erfolgt, indem lokal sesshafte Personen, die bereits in einem Verein oder einer anderen sozialen Gemeinschaft aktiv sind, mit eingewanderten Personen in Kontakt gebracht werden, die selbst Mitglied in einer solchen Gemeinschaft oder einem Verein werden wollen. Motto dabei ist ‚Gemeinsam Wir‘! Vereine und soziale Gemeinschaften können so neue Mitglieder gewinnen und ihre Vielfalt steigern. Eingewanderte können davon profitieren, indem sie viel Deutsch sprechen und beispielsweise im Sportverein oder einer Theatergruppe neue Freundschaften schließen können. Dies schafft Zugänge zu noch größeren sozialen Netzwerken sowie zu regulären Freizeitangeboten.

In Augsburg gibt es neben SwaF Verein(t) auch SwaF Women. Dieses Projekt bringt speziell Frauen mit und ohne Einwanderungsgeschichte in bestärkenden Communities zusammen. Wöchentliche Treffen sollen zum Austausch und der Unternehmung gemeinsamer Aktivitäten dienen. Das Ziel ist auch hier die Verbesserung von Deutschkenntnissen sowie das Knüpfen sozialer Kontakte und der Aufbau einer starken weiblichen Community.

Bundesweit ist der Verein mit 23 Projektstandorten vertreten und zählt über 350 aktiv Engagierte. Darunter sind über 20 hauptamtliche Mitarbeitende in Voll- sowie Teilzeit und über 40 Teilnehmende des Fellowships (ein Programm, das Nebenjob, Engagement und Ausbildung vereint). Mehr als 8.500 1:1 Tandems sowie über 450 Vereins-Tandems brachte die Arbeit von SwaF bis heute hervor. Regelmäßig werden Infoabende für neue Interessierte, Stammtischtreffen und viele andere Community-Events organisiert.

Die Verbindung zur Stadt Augsburg beschreibt der Verein mit gemeinsamen Werten und Zielen. Fast 50 Prozent der Bevölkerung in der Friedensstadt Augsburg haben eine Einwanderungsgeschichte. Die Stadt setzt sich wie SwaF stark für ein gelebtes Miteinander und Füreinander, ein ‚gemeinsam wir‘ ein. Eine Mitarbeiterin des Vereins ist im Augsburger Integrationsbeirat. Der Verein ist mit der Integreat App in Augsburg verlinkt und arbeitet unter anderem aktiv mit Tür an Tür, dem Freiwilligen-Zentrum und dem Büro für gesellschaftliche Integration zusammen.

Begründung der Jury Zukunftspreis
Einwanderung und die Ankunft von Geflüchteten Personen sind Themen, die seit Jahren eine wichtige Rolle spielen. Vor allem in der Friedensstadt Augsburg, in der fast 50 Prozent der Bevölkerung eine Einwanderungsgeschichte besitzt. Deshalb spiegelt sich das Thema auch in den Zielen der Zukunftsleitlinien wider. Augsburg möchte Heimat und Identität ermöglichen, lokale und globale Solidarität leben, soziale Kompetenzen ausbauen und allgemein Menschen in besonderen Lebenslagen unterstützen. Diese soziale und die kulturelle Zukunftsfähigkeit sind zwei der vier Nachhaltigkeitsdimensionen, die bei der Verleihung der Zukunftspreises berücksichtigt werden.

Auf diesem Gebiet hat der Verein Start with a Friend e.V. mit seinem Projekt Start with a Friend Verein(t) Augsburg die Jury überzeugt.

Die meisten Menschen, die neu in ein Land kommen, finden nur schwer Anschluss. Dabei sind es diese zwischenmenschlichen Beziehungen, die uns Halt und Unterstützung geben. Seit 2014 existiert der Verein und wurde mit der Vision gegründet, durch Begegnungen zwischen Menschen mit und ohne Einwanderungserfahrung, Vorurteile abzubauen und eine Gesellschaft zu formen, in der Vielfalt gelebt wird.

Mit über 23 Standorten in Deutschland, einer davon in Augsburg und über 350 aktiv Engagierten, hat es das Projekt geschafft schon mehr als 8.500 1:1 Tandems und 450 Vereins-Tandems hervorzubringen.

Mit dem Motto „Gemeinsam Wir“ bringt das Projekt bestehende Vereine oder soziale Gemeinschaften mit interessierten eingewanderten Personen zusammen. Die Vielfalt bestehender Strukturen wird gesteigert, neue Mitglieder werden gewonnen und es gibt die Möglichkeit Deutschkenntnisse zu verbessern. Eine Win-Win Situation für alle Beteiligten.

Fabienne Kündgen, Nachhaltigkeitsbeirätin, Stadtjugendring

Themen: Asyl, Frauen, Integration, interkulturell, Migration, Teilhabe, Zusammenleben