Programm "Klassenzimmer am Ufer" - Uferbeobachtung durch Schulen

Teilnehmer Bewerbung Zukunftspreis 2018

Die 2014 von einem Bürger gegründete private und gemeinnützige Stiftung „Zukunft für Kinder und Natur“, kurz Zukina, verfolgt einerseits das Ziel, die Artenvielfalt zu erhalten, beziehungsweise wiederherzustellen, und zum anderen, Empathie und Achtsamkeit der Natur gegenüber bei Kindern und Jugendlichen zu fördern.

Ein Programm dazu ist das „Klassenzimmer am Ufer“. Schulklassen beobachten dabei im Rahmen des Unterrichts, unter Anleitung eines besonders ausgebildeten Naturpädagogen, einen bestimmten Uferabschnitt mehrmals im Jahr. Die Pädagogen werden von der Umweltstation vermittelt, Zukina bezahlt diese sowie alle Materialien und Werkzeuge.

Jedes Projekt dauert mindestens 12 Monate, da die Entwicklung eines Empathiegefühls gegenüber der Natur nur über einen längeren Zeitraum möglich ist. Trotz Anbindung an den Lehrplan im Unterricht der Klasse gibt es keine Noten. Im Vordergrund stehen Spaß und das Sammeln von Erfahrungen. Zusammen werden spezielle thematische Schwerpunkte in den Bereichen Wasser, Kleintiere im Wasser und an Land, Gesteine und Böden, Pflanzen usw. gefunden, untersucht und erklärt, oft wird auch gebastelt. Wenn möglich, werden Renaturierungs-maßnahmen wie an der Wertach dokumentiert und beobachtet, wie sich nach vergangenen Baumaßnahmen die Natur wieder neu bildet. Pilotprojekt hierfür ist die Hans-Adloch-Schule in Pfersee, wo fast alle Klassen über viele Jahre die frühere Baustelle in ihrer Entwicklung zu vollem Bewuchs beobachten und dokumentieren.

Mit dem Projekt 2018 werden zusätzlich noch die Löweneck-Schule und die Drei-Auen-Schule an der Wertach sowie die Werner-von-Siemens-Schule an Kuhsee und Lech komplett und ganzjährig betreut. Die einzelnen Module werden als Hilfen für die Naturpädagogen und Lehrenden systematisch ausgebaut, um für alle Klassen und Situationen brauchbare Lehrunterlagen als Anregungen weitergeben zu können.

Das Programm „Klassenzimmer am Ufer“ wird, in schon zugesagter Zusammenarbeit mit Regierung, Schulamt, Umweltstation und Wasserwirtschaftsamt, für alle künftigen Ufer-Renaturierungen an Wertach und Lech durch Zukina angeboten werden. Die Schulen erhalten dadurch Planungssicherheit. Die 40 schwäbischen Schulämter und das Wasserwirtschaftsamt haben das Zukina-Programm als Referenz-Projekt bzw. als pädagogischen Partner angenommen.

Zukina fördert nicht nur Naturverständnis, sondern gibt ebenfalls Anregungen zu anderen spontanen, kreativen Aktivitäten wie Zeichnungen, Basteleien, Rap-Musik bzw. -Texte oder eigenen Exkursionen außerhalb des Schulprogramms. Zudem interessieren Naturthemen alle und grenzen niemanden aus: national, religiös, sozial, geschlechtsbezogen und sprachlich sind sie völlig neutral. So fördert Zukina die Klassengemeinschaft und Integration, ohne diesen Begriff selbst im Titel zu fördern.

Themen: Schule, Kinder, Natur, Umweltbildung, BNE Bildung für nachhaltige Entwicklung, Wasser