Hochzoll-Süd denkt ÖKO-logisch!

Preisträger Zukunftspreis 2015

Seit dem Schuljahr 2012/2013 beteiligt sich die gesamte Schulfamilie der Grundschule Augsburg Hochzoll-Süd, also SchülerInnen, Eltern, LehrerInnen, Hausmeister und Umfeld der Schule, am Motto „Hochzoll-Süd denkt ÖKO-logisch!“. Durch zahlreiche Projekte und Aktionen (73 sind in der Bewerbung aufgelistet) beschäftigen sich alle mit dem Thema „nachhaltige Entwicklung“. Im Folgenden sind zwei Beispiele aufgegriffen.

Eine Stunde ohne Strom auskommen? Das geht doch nicht, denken sich die meisten Menschen. In unserer heutigen Welt ist ein Leben ohne Strom kaum noch denkbar. Die Grundschule Hochzoll-Süd hat jedoch gezeigt, dass dies möglich ist. Durch ihre Teilnahme an der Earth Hour bewiesen sie, dass man durchaus mal ohne Strom auskommen kann. Die Idee der Earth Hour stammt ursprünglich aus Australien und bedeutet, dass man an einem bestimmten Termin für eine Stunde den Strom komplett abschaltet. Die Grundschule setzte dies so um, dass in den ersten beiden Schulstunden komplett auf Strom verzichtet wurde. Es kam also kein Overhead Projektor, kein CD-Player und natürlich kein Licht zum Einsatz. Stattdessen arbeiteten die Schüler bei Kerzenschein. Den SchülerInnen wurde dabei klar, wie selbstverständlich Strom für uns heutzutage ist.

Ein weiteres Projekt war der Verkauf von Fair Trade-Schokolade in der Vormittagspause. Im Vorfeld hatten sich die SchülerInnen mit den Lebens- und Arbeitsbedingungen in anderen Ländern beschäftigt, was ein Bewusstsein für die Bedeutung unseres Kaufverhaltens schaffen sollte. So wurde dann auch beschlossen, einen Verkauf von fair gehandelter Schokolade durchzuführen. Mithilfe des Verkaufs von je fünf Tafeln Schokolade kann ein Baum bei der Initiative Plant for the Planet gepflanzt und damit ein Beitrag zum Stopp des Klimawandels geleistet werden. Durch zwei solcher Verkaufs-Aktionen konnten die Schüler dazu beitragen, dass 134 Bäume gepflanzt werden und dadurch die Wichtigkeit unseres Kaufverhaltens für den Klimaschutz erlernen.

Begründung der Jury Zukunftspreis
Nachhaltiges Handeln ist keine Frage des Alters, beweist das Projekt Hochzoll–Süd denkt Öko-logisch! Sinnvolles macht Spaß, hat Wirkung, lässt Eigenverantwortlichkeit zu, dokumentieren mehr als 70 Einzelprojekte seit 2012. Spektakulär, innovativ, unaufgeregt, den Lehrplan einbindend, ins Weite und vor Ort denkend, zeigen die Projekte wie z.B. Earth Hour, die Kraft der Sonne, Baumpflanzaktionen, Aktionen von plant for the planet und Vögel auf unserem Pausenhof, an welchen Stellen angesetzt werden kann und was es zu tun gilt, regen Gedanken an, wie die Umwelt geschont und Vielfalt erhalten bleiben könnte. Schüler und Schulkollegium tragen das Thema nachhaltige Entwicklung und Konsum in allen Facetten, zeigen auf, wie leicht der Transfer in den Alltag gelingt. Sie regen Elternhaus und Stadtteil zum Mitmachen und Nachahmen an, holen sich Kooperationspartner für die Durchführung der Projekte ins Boot. Intensive Öffentlichkeitsarbeit bringt die Themen ins Bewusstsein über die Schulfamilie hinaus. Großer Wert wird darauf gelegt, dass sich die Schüler mit eigenen Ideen einbringen können und ihre Wirksamkeit erleben. Gemachte Projekt-Erfahrungen und Beobachtungen führen mit den fachlichen Kenntnissen zu einer ganzheitlichen Betrachtung des eigenen Lebensraums. Die Schüler können ihr erworbenes Expertenwissen als Multiplikatoren in Schule, Familie und Umfeld nutzen und Denkanstöße geben. Aus der Begründung der Jury: Bereits von klein auf werden Kinder mitgenommen und sensibilisiert, sich aktiv Gedanken über unsere Umwelt zu machen. Die verschiedenen Aktionen machen weder Halt vor den Elternhäusern noch vor dem Stadtteil, wie die rege Öffentlichkeitsarbeit zeigt. Die Vielzahl der einzelnen Projekte fügt sich in ein Gesamtkonzept.

Themen: Energie sparen, Schule, Umweltbildung, Fairer Handel, Hochzoll