Bau einer Regenwasserzisterne zur Einsparung von Trinkwasser

Teilnehmer Bewerbung Zukunftspreis 2024

Die Klimaerwärmung führt auch in Bayern zu Wasserknappheit. Deshalb haben die Augsburger Malteser beim Bau des neuen Malteserhauses eine Regenwasserzisterne zur Brauchwassernutzung installiert. Somit wird nicht mehr energetisch aufwändig aufbereitetes Trinkwasser die Toilette hinuntergespült, sondern gesammeltes Regenwasser. Die Malteser möchten damit Vorbild für andere Organisationen und Firmen sein und der in der eigenen Vereinssatzung verankerten Verpflichtung zum Schutz der Schöpfung entsprechen.

Laut Bayerischem Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz wirkt sich der gegenwärtig abzeichnende Klimawandel auch zunehmend negativ auf die Wasserversorgung in Bayern aus. Bereits jetzt zeigen sich die aktuellen Entwicklungen zum Beispiel in geringeren Grundwasserständen. Neben der Entsiegelung von Flächen, um die natürliche Grundwasserbildung zu begünstigen, sind die Etablierung von kleineren Wasserkreisläufen beispielsweise durch Regenwasserzisternen wichtige Maßnahmen, um künftige Wasserknappheit vorzubeugen. Hierbei wird das Regenwasser von Dachflächen in eine Zisterne geführt und als Brauchwasser vor Ort genutzt. Von den Dächern des Malteserhauses, des Schulungszentrums und der Katastrophenschutzhalle wird Regenwasser aufgefangen und in eine Zisterne überführt. Von dort aus wird es in die Toilettenanlage des Schulungszentrums gepumpt und ersetzt dort Trinkwasser. Außerdem dient das Regenwasser zur Reinigung des Malteser-Fuhrparks in der Waschhalle und zum Bewässern des hauseigenen Gartens.

Seit fast 1000 Jahren handeln die Malteser nach dem Leitsatz, den Glauben zu wahren und den Bedürftigen zu helfen. Daraus resultiert auch der in der Vereinssatzung des Malteser Hilfsdienstes verankerte Auftrag, die Schöpfung zu schützen. Diesem Auftrag entsprechend wurde mit dem Bau der Zisterne ein zukunftsorientiertes Signal im Sinne der Nachhaltigkeit in Augsburg gesetzt.

Die Besucher, Kunden, Bedürftigen, Mitarbeiter und Ehrenamtlichen des neuen Malteserhauses sollen einen Denkanstoß zum Thema Klimaschutz erhalten. Als Vorbild soll dies andere Organisationen und Firmen inspirieren, auch bei ihren Bauunternehmungen in die Umwelt zu investieren. Durch die Nutzung des Regenwassers in den Toiletten des Schulungszentrums werden künftig jährlich mindestens 120.000 Liter Trinkwasser eingespart. Zur Einordnung: eine normale Badewannenfüllung enthält in etwa 150 Liter Wasser. Während eines jeden Jahres können somit 800 Badewannen Trinkwasser durch Regenwasser ersetzt werden. Gedanken über den Schutz des Trinkwassers haben in Augsburg schon seit langem Tradition. Als wahrscheinlich erste Stadt überhaupt trennt Augsburg seit mindestens 1545 Trinkwasser von Brauchwasser. Das Augsburger Wassermanagement-System ist weltweit einzigartig und wurde 2019 zum UNESCO-Welterbe erklärt. So wie damals die Trennung von Brauch- und Trinkwasser aus hygienischen Gründen erfolgte, können heute die Ressourcen der Natur schützen und der Trinkwasserverschwendung entgegenwirken.

Themen: Bauen, Wasser, Hochfeld