Barriere-Checker (Verborgene Talente)

Teilnehmer Bewerbung Zukunftspreis 2025

Das Freiwilligen-Zentrum Augsburg möchte mit dem Projekt Barriere-Checker (Verborgene Talente) ein Bewusstsein für die Lebenswelt von Menschen mit Beeinträchtigungen schaffen. So sollen Barrieren abgebaut werden, auch und vor allem in den Köpfen der Menschen. Es werden "Verborgenen Talente" identifiziert und mit passgenauen Engagement-Möglichkeiten verknüpft. Damit wird ein freiwilliges Engagement für ALLE möglich!

Mit dem Projekt Barriere-Checker (Verborgene Talente) werden Menschen mit Beeinträchtigungen als Expertinnen und Experten ihres Themenbereichs anerkannt. Daraus entsteht eine Gestaltung mit und nicht für Menschen mit Einschränkungen. So kommen die Betroffenen ins aktive Tun und die Perspektive der Gesellschaft auf sie verändert sich. Wichtig ist auch die Selbstermächtigung der Menschen mit Einschränkungen, da sie selbst wichtige Orte prüfen und mithilfe der Karte eigenständig entscheiden können, ob ein Besuch möglich ist. So werden sie vom „Hilfeempfänger/Hilfeempfängerin“ zum „Experten/Expertin“.

Die mittlerweile 23 „Barriere-Checker“ checken in Kooperation mit der Fachstelle Inklusion relevante Gebäude und erheben Daten für den Stadtplan „Augsburg barrierefrei“. Dabei werden sie von fünf Barriere-Checker-Koordinatorinnen und Koordinatoren betreut. Die Freiwilligen werden in einer 3-tätigen Schulung zu den Themen Inklusion, Barriere-Freiheit und DIN-Normen ausgebildet und haben an der Erstellung einer verifizierten Checkliste mitgearbeitet. Im Rahmen dieser Checkliste versuchen die Barriere-Checker, Informationen zu Mobilitäts-, Seh-, und Höreinschränkungen sowie psychischen Fehlbelastungen zu erfassen.

Alle gesammelten Daten werden seit November 2024 auch in den Stadtplan „Augsburg barrierefrei“ übernommen, um allen Menschen eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Für diesen digitalen Stadtplan wurde die Barrierefreiheit von bisher über 55 Gebäuden und 200 Orten geprüft. Ob Sehenswürdigkeiten, Behörden, öffentliche Toiletten oder Veranstaltungsorte: Geschulte Barriere-Checker haben sich vor Ort umgesehen und Informationen zum Beispiel über Zugänge, Schwellen, Kontraste und Induktionsschleifen gesammelt. Darüber hinaus bekommen die Gebäudeverantwortlichen eine Empfehlung zur Anpassung der erfassten Barrieren.

Das Team der Barriere-Checker leistet damit einen wichtigen Input zur Lobbyarbeit für Inklusion und freiwilliges Engagement. Zum Beispiel waren sie beim ersten inklusiven Barcamp in München 2024 beteiligt und sind seit 2021 mit einer Aktion am Protesttag für Menschen mit Behinderung vertreten. Dort schaffen sie Begegnungen zwischen Menschen mit und ohne Einschränkung. In diesem Jahr werden die Barriere-Checker einen eigenen Thementag beim „Raum für Engagement" im April / Mai 2025 in der Annastraße veranstalten.

Themen: Engagement, Inklusion, Medien, öffentlicher Raum, Teilhabe