Ziel 2: Als "Stadt des Friedens" Profil |entwickeln

- Einführung von Projektwochen um den 8. August ab 2005
- Aufbau eines Kooperationsnetzes bis 2005
- Einrichtung eines kommunalen Büros bis 2005

Aktivitäten

Stadtrat

Maßgebliche Stadtratsbeschlüsse:
2005 Friedensstadt Augsburg: Neustrukturierung und Einrichtung eines kommunalen Projektbüros für Frieden und Interkultur als Stabsstelle
2008 Friedensstadt Augsburg: Weiterentwicklung der
Veranstaltungsreihen
2010 Interkulturelle Öffnung der Stadtverwaltung

Stadtverwaltung

Das Projektbüro für Frieden und Interkultur im Kulturamt der Stadt Augsburg zeichnet für die interkulturelle Kulturarbeit der Stadt Augsburg und für die konzeptionelle Weiterentwicklung des Profils „Friedensstadt Augsburg“ verantwortlich.
Zu den interkulturellen und interreligiösen Veranstaltungsformaten, die vom Büro mit einer Vielzahl von Partnern umgesetzt werden, zählen das „Festival der Kulturen“ und das Begleitprogramm zum „Hohen Friedensfest“. Darüber hinaus kooperiert es mit dem „Festival der 1000 Töne“ (Kulturhaus Kreßlesmühle), dem Lehrstuhl für Friedens- und Konfliktforschung an der Universität Augsburg, mit der Geschäftsstelle des Arbeitskreises für Friedens- und Konfliktforschung in Augsburg sowie bei einer Reihe von interkulturellen und interreligiösen Projekten. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Zusammen leben – Augsburger Reden zu Vielfalt und Frieden in der Gesellschaft“, die gemeinsam mit der Interkulturellen Akademie, der Universität Augsburg und der Evangelischen Stadtakademie durchgeführt wird, werden profilierte Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Kultur, Politik und Sport zu öffentlichen Vorträgen über Interkulturalität, Diversity, Viel- und Interreligiösität und Friedens- und Konfliktforschung eingeladen. Das Projektbüro steuert und koordiniert in Zusammenarbeit mit der Fachstelle Integration und Interkulturelle Arbeit der Stadt Augsburg den interkulturellen Öffnungsprozess im Bereich der kommunalen Kulturarbeit.
Zum Aufgabengebiet gehört ferner die interkulturelle und interreligiöse Netzwerkarbeit. Es lädt mehrmals im Jahr zu einem Forum „Interkultur“ ein, bei dem (postmigrantische) Vereine, städtische Kulturinstitutionen, KünstlerInnen und Einzelpersonen zusammenkommen, um sich zu zentralen Fragen des Diversity-Diskurses sowie der Interkulturellen Kulturarbeit auszutauschen. Das Projektbüro vertritt die Stadt Augsburg am Runden Tisch der Religionen und betreut, in Zusammenarbeit mit der Fachstelle Integration und Interkulturelle Arbeit, das Augsburger Islamforum.
Die Stadt Augsburg verleiht alle drei Jahre den renommierten Augsburger Friedenspreis sowie jährlich zusammen mit der Universität Augsburg und dem Verein Fill e.V. den Augsburger Wissenschaftspreis für Interkulturelle Studien.

Im Handlungsprogramm 2004 wurde zu diesem Ziel folgendes Maßnahmebeispiel ausgewählt: „Stadt Augsburg, Wirtschaft, Handel und Kirchen tragen die Projektwochen ‚Stadt des Friedens’ und bauen ein Kooperationsnetz und ein kommunales Büro auf (die Aktivitäten werden eng mit den Bemühungen um zusätzliche Städtepartnerschaften verknüpft).“

Beispiele aus der Stadtgesellschaft

– Institutionen des Nachhaltigkeitsbeirats
Die Werkstatt Solidarische Welt e.V. führt seit 2003 jedes Jahr im Sommer den Karneval der Welten durch, an dem sich zahlreiche Kulturvereine und Migranten beteiligen. Ebenfalls seit 2003 findet eine Open-Space-Veranstaltung für Augsburger Schülerinnen und Schüler zu weltweiten Friedens- und Konfliktthemen im Rathaus statt.
Die Evangelisch-Luth. Kirche des Dekanats Augsburg hat ihre Aktivitäten zum Friedensfest wesentlich intensiviert.
Seit 2007 verleiht die Universität Augsburg den Mietik-Pemper-Preis für Versöhnung und Verständigung. Ergänzend zum Augsburger Friedenspreis dient er der Würdigung herausragender Leistungen bei der Bearbeitung säkularer Konflikte in Politik und Gesellschaft.

– Initiativen und Institutionen
Das Kulturhaus Kreßlesmühle gibt regelmäßig wichtige soziale, kulturelle und bildungspolitische Impulse für Wahrnehmung und Umgang in unserer pluralen Stadtgesellschaft – z.B. mit dem Festival der 1000 Töne. 2005 wurde gemeinsam mit dem Mesopotamien Verein die „Interkulturelle Akademie Augsburg“ gegründet, die interkulturelle Tagungen und Fortbildungen organisiert.
Der Verein Tür an Tür – miteinander wohnen und leben e.V. setzt sich für die Rechte und Chancen von Zuwanderern ein und fördert die Integration in Arbeitsmarkt und Gesellschaft.
Das Internationale Kulturzentrum e.V. beteiligt sich mit einer Vielzahl von Veranstaltungen intensiv am interkulturellen Leben Augsburgs.
Im Dachverband Türkischer Vereine in Augsburg DTA e.V. haben sich über 20 Vereine zusammengeschlossen, um ihre kulturellen, bildungs- und gesellschaftspolitischen Aktivitäten miteinander zu vernetzen.
Der Mesopotamien Verein organisiert u.a. Veranstaltungsreihen und interkulturelles Theater.
Die Deutsch-Russische Initiativgruppe „Dialog“ macht die Kulturaktivitäten vieler russischstämmiger Migranten öffentlich.
In Folge der 2008 erfolgten Neuausrichtung eines politikwissenschaftlichen Lehrstuhls auf den Schwerpunkt Friedens- und Konfliktforschung an der Universität Augsburg konnte ein neuer Masterstudiengang „Sozialwissenschaftliche Konfliktforschung“ etabliert werden, der einzigartig für Bayern ist. Zum 1.4.2010 hat die Geschäftsstelle der bundesweiten „Arbeitsgemeinschaft für Friedens- und Konfliktforschung“ ihre Arbeit an der Universität aufgenommen.
Das Forum interkulturelles Leben und Lernen (FILL) bemüht sich um den Dialog von Menschen verschiedener Kulturen und hat u.a. mit dem „Augsburger Wissenschaftspreis für interkulturelle Studien“ einen der deutschlandweit renommiertesten Preise für Nachwuchswissenschaftler auf diesem Gebiet initiiert.
Die Augsburger Friedensinitiative veranstaltete jedes Jahr im November die Augsburger Friedenswochen mit bis zu 30 Veranstaltungen.

– Projekte beim Zukunftspreis
2005 startete das Ehepaar Mayer die ehrenamtliche Herstellung und Vertrieb von kleinen buntbemalten Holzhäuschen, die für die friedliche Begegnung von Menschen unterschiedlicher Kultur und Herkunft stehen; sie wurden bisher in über 108 Länder verteilt und brachten bis Ende 2008 35.000 € Erlös für unterschiedliche Hilfsprojekte.