Wirtschaftsunternehmen: Nero Bio-Grillkohle – Weltweit einzige Grillkohle mit Bio-Zertifizierung

Preisträger Zukunftspreis 2021

Die Nero GmbH entwickelte eine Lösung, die weitere Abholzung von Wäldern für Grillkohle zu vermindern durch die Herstellung von Nero Grillkohle, der weltweit einzigen Grillkohle mit Bio-Zertifizierung.

Die Idee zu NERO kam den drei grillbegeisterten Gründern 2015 auf einer gemeinsamen Reise durch Ghana, auf der ihnen vor Augen geführt wurde, woher ein Großteil unserer Grillkohle kommt. Denn die herkömmliche Grillkohle ist regelmäßig für die Zerstörung von Wäldern und illegalen Raubbau verantwortlich. So fallen jährlich mehr als 14 Mio. m2 Regenwald der Abholzung für Grillkohle zum Opfer – dies entspricht einer Fläche von knapp 2.000 Fußballfeldern. Bei der Produktion setzen die Gründer deshalb ausschließlich auf heimische Resthölzer aus biologisch bewirtschafteten Wäldern, kurze Transportwege und plastikfreie Umverpackungen. Als einzige Grillkohle auf dem Markt trägt Nero Grillkohle das begehrte Bio-Siegel von Naturland.

Nero produziert in einem für Umweltschutz und Nachhaltigkeit prämierten Werk in Frankreich sowie in einem zweiten von Naturland zertifizierten Holzkohlewerk in Mecklenburg-Vorpommern. Dank des geschlossenen Herstellungsverfahrens mit hohem Wirkungsgrad ist bei der Verkohlung der Grillkohle keine externe Energiezufuhr nötig. Im innovativen Werk in Frankreich entsteht dabei sogar Energie, die in Form von Ökostrom ins Stromnetz eingespeist wird und damit 10.000 Haushalte mit Strom versorgt. In Kooperation mit ClimatePartner leistet Nero außerdem einen Ausgleich aller verbleibenden CO2-Emissionen und bietet somit die erste klimaneutrale Grillkohle an.

Mit diesem nachhaltigen Ansatz landete Nero Grillkohle bei einer Marktanalyse des WWF und bei einer Untersuchung der Zeitschrift Öko-Test unter den Testsiegern.

Begründung der Jury Zukunftspreis
Für viele Menschen sind Grillfeste mit reichlich gutem Essen aus der warmen Jahreszeit nicht wegzudenken. Nachvollziehbar, denn ob im eigenen Garten oder auf ausgewiesenen Flächen in Parks oder an Seeufern – kaum eine andere Form der Essenszubereitung ist so von Interaktion und Geselligkeit geprägt. Neben den „klassischen“ Varianten wie Steaks und Würstchen brutzelt mittlerweile auch eine große Vielfalt an umweltfreundlicheren Alternativen auf dem Rost. Doch über die Grillkohle und die Schäden, die der Natur durch Kohleproduktion zugefügt werden, haben sich bisher vermutlich nur die Wenigsten Gedanken gemacht. Höchste Zeit also!

Der Großteil der Grillkohle, die wir in Europa verwenden, wird unter schlechten Arbeitsbedingungen in Afrika oder Südamerika hergestellt und legt enorme Wege zurück, bis sie bei uns auf dem Grill landet. Es gibt noch weitere Probleme: Laut einer Untersuchung des World Wide Fund For Nature (WWF), einer der größten Naturschutzorganisationen der Welt, stammt über die Hälfte der Holzkohle auf dem europäischen Markt aus Tropenwäldern. Die oftmals falschen oder unvollständigen Angaben auf den Verpackungen über die Herkunft des Holzes sind ein Hinweis darauf, dass die Bäume dort illegal gefällt wurden. Die Folgen dieser unkontrollierten und großflächigen Abholzungen sind verheerend für die Ökosysteme vor Ort und für das Klima weltweit.

Dem setzt die Nero GmbH mit der regional produzierten und Naturland-zertifizierten Nero Grillkohle etwas entgegen. Die Gründer, Aaron Armah und Jakob Hemmers haben ein stimmiges und nachhaltiges Gesamtkonzept entwickelt, das alle Teilbereiche der Kohleherstellung umfasst – von der Auswahl des Holzes über die Verarbeitung bis hin zur plastikfreien Verpackung. Da die Nero Grillkohle nicht nur in Bioläden, sondern beispielsweise auch in REWE-Supermärkten zu erwerben ist, können viele Menschen – ob bewusst oder unbewusst – ökologischer in die nächste Grillsaison starten.

Was dieses junge Unternehmen beweist, ist, dass mit Engagement und Innovationsgeist umweltfreundliche Alternativen für alltägliche Produkte geschaffen werden können, die noch dazu nicht unbedingt teurer sein müssen als die herkömmlichen Erzeugnisse.

Jürgen Kannler, Nachhaltigkeitsbeirat, Ständige Konferenz der Kulturschaffenden

Themen: CO2-Einsparung, Energieeffizienz, Erforschen, erneuerbare Energien, nachhaltiges Wirtschaften, Natur, unternehmerische Verantwortung, Wald, Wirtschaft