SocialCreativeCycling

Teilnehmer Bewerbung Zukunftspreis 2023

Die „MutMacherMenschen gemeinnützige e.G.“ in Augsburg ist eine soziale Produktivgenossenschaft von, mit und für Menschen im Genesungsprozess nach einer psychischen Krise sowie für dauerhaft erwerbsgeminderte Menschen. Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht, selbstverantwortlich und in Eigeninitiative Arbeit für ihre Mitglieder und weitere Betroffene zu schaffen. Mit dem Projekt „SocialCreativeCycling“ verbinden die MutMacherMenschen ihre Beschäftigungsmöglichkeiten mit dem Thema Upcycling.

Die Produktivgenossenschaft ermöglicht es Menschen mit psychischen Handicaps durch einen Zuverdienst am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Dadurch erfahren sie mehr Unabhängigkeit und Selbständigkeit sowie einen Zuwachs an Lebensqualität und daraus resultierend bessere gesundheitliche Stabilität. Die Arbeit in der Gemeinschaft, der soziale Austausch und die vielfältigen Möglichkeiten der Mitgestaltung sind essentiell. Unter fachlicher Anleitung und mit pädagogischer Begleitung arbeiten hier Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen bis zu 15 Wochenstunden.

Im Rahmen des Zuverdienstprojektes der MutMacherMenschen entstand im Januar 2021 in Zusammenarbeit mit der studentischen Initiative Enactus Augsburg die Idee, einen eigenständigen Bereich zu entwickeln, in dem Menschen Beschäftigungsmöglichkeiten im Bereich Recycling/Upcycling finden können.

Die neu zu schaffenden Arbeitsplätze mussten den Fähigkeiten und Ressourcen der Mitarbeitenden entsprechen. Dabei sollten vorhandene Kenntnisse – beispielsweise an der Nähmaschine – genutzt und neue Erfahrungen gemacht werden, so dass die Teilnehmenden ihr Selbstwertgefühl kontinuierlich steigern und ihren psychischen Gesundheitszustand stabilisieren konnten. Schwerpunkt war es, je individuell geeignete und sinnvolle Tätigkeiten zu schaffen, die weder unter- noch überfordernd sind.

Aus einem ursprünglich sehr kleinen Nähprojekt, in dem unter Anleitung einer gelernten Modenäherin wiederverwertbare/waschbare Abschminkpads sowie Obst- und Wäschesäckchen genäht wurden, entstand nach und nach eine Nähabteilung, in der mittlerweile 8-10 Zuverdienstmitarbeitende beschäftigt sind.

Die verwendeten Baumwoll- bzw. Gardinenstoffe stammen zum Großteil aus privaten Spenden sowie Kooperationseinrichtungen. Lediglich ein Teil des Nähzubehörs sowie der benötigte Molton muss neuwertig dazu gekauft werden. Den aussortierten Materialien wird somit ein neues, geschmackvoll designtes zweites Leben eingehaucht. Mittlerweile sind als neue Produkte Brotbeutel in vier verschiedenen Größen hinzugekommen, die die Papiertüte beim Bäcker ersetzen sollen, um auch hier Ressourcen zu sparen.  Weitere Produkte, wie beispielsweise Topflappen oder ein Putz-Set aus recycelten Materialien, befinden sich schon in der Produktentwicklung.

Themen: Arbeit, Inklusion, Gesundheit, Handwerk, Recycling