MaiL - Machs anders im Leben

Teilnehmer Bewerbung Zukunftspreis 2016

Die BRÜCKE e.V. Augsburg ist ein gemeinnütziger, anerkannter Träger der freien Jugendhilfe. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, durch sozialpädagogische und therapeutische Maßnahmen zur Verhütung von Delinquenz beizutragen. Er organisiert und führt jugendrichterliche Maßnahmen durch und bietet auch zur Primär- und Sekundärprävention unter dem Label MEGA Schulprojekte zu den Themen Gewalt, Mobbing und Cybermobbing an.

Als Vorbild für MaiL diente das Projekt „Knast trotz Jugendhilfe? - Prävention mit jungen Strafgefangenen“ von HUjA e.V. in Wiesbaden nach der Idee von Arnd Richter. Bei MaiL, das im August 2015 startete, werden junge Häftlinge aus der JVA Neuburg-Herrenwörth, die sich mindestens noch sechs Monate in Haft befinden und nicht aus Augsburg stammen, interviewt und beantworten Fragen zu ihrem Lebensweg. Daraufhin verfassen sie eine persönliche Botschaft an die Jugendlichen/Schüler. Im Rahmen von Workshops in Schulklassen werden die anonymisierten Interviews und Botschaften des jeweiligen Täters dann vorgestellt und die Schüler können den Inhaftierten darauf via Brief antworten.

Die Workshops richten sich hauptsächlich an die 8. Jahrgangsstufe an Gymnasien, Mittel- und Realschulen im Stadtgebiet Augsburg sowie der Landkreise Augsburg und Aichach/Friedberg. Begleitet werden die Beteiligten durch sozialpädagogische Fachkräfte und den Sozialdienst der JVA Neuburg.

Die Brücke möchte mit MaiL die individuellen Erfahrungen, Einschätzungen und Vorschläge junger Strafgefangener für eine wirkungsvolle Kriminalprävention nutzen. Die Schicksale und persönlichen Botschaften der Gefangenen bieten die Chance, stärker auf Jugendliche zu wirken als gut gemeinte Ratschläge und Warnungen Erwachsener. Junge Menschen sollen hinsichtlich der Gefahren krimineller Karrieren sensibilisiert werden, die Ursachen dieser Entwicklung besser erkennen und den Versuchungen in ihren Gruppen/Cliquen besser widerstehen. Des Weiteren setzt sich der ein oder andere Schüler mit einer gänzlich anderen Lebewelt auseinander. Somit werden Impulse zum Nach- und/oder Umdenken vermittelt.

Den Inhaftierten bietet es die Möglichkeit, ihre Erfahrungen zu teilen und darauf Resonanz zu erhalten. Durch ihre Partizipation bei der Kriminalprävention werden sie so in ihrer resozialisierenden Persönlichkeitsbildung und Integration gefördert. Der Kontakt wird durch das Projekt für beide Seiten zu einem fruchtbaren und kreativen Dialog auf Augenhöhe, aus dem eine effektive und nachhaltige Kriminalprävention hervorgeht.

Themen: Gewalt, Schule, Jugend