Biologische Vielfalt erhalten und entwickeln Ö3  Biologische Vielfalt erhalten und entwickeln

Ziel 1: Wertvolle Flächen und Biotope entwickeln und schützen

Aktivitäten der Stadtgesellschaft

Stadtverwaltung:

Maßnahmen zum Erhalt der Biodiversität
Die Untere Naturschutzbehörde im Amt für Grünordnung, Naturschutz und Friedhofswesen (AGNF) kümmert sich um die Sicherung geschützter Flächen im Rahmen von Ausgleichs- und Ersatzflächen, die die Stadt Augsburg bzw. Eingriffsverursacher im Rahmen von Vorhaben zu Verfügung stellen müssen. Hierdurch können Verbindungskorridore und zusätzliche Biotop einheiten geschaffen werden.
Beim Kompensationsmaßnahmenprogramm des AGNF handelt es sich um ökologische Ausgleichsmaßnahmen im Rahmen von Bebauungsplänen. Es sind im Wesentlichen Bodenmodellierungs maßnahmen, um auf Grundlage unterschiedlicher Bodenschichten eine große Bandbreite von Strukturen zu generieren und im Untergrund vorhandene Samenbänke zu erschließen. In einem zweiten Schritt werden zusätzliche Materialien wie etwa Sand, Lehm, Grobkies und Totholz eingebaut. Dabei stehen Lebensraumfunktionen, die Schaffung von Fortpflanzungsstätten (insbesondere für Amphibien und Reptilien) und Überwinterungsquartieren im Fokus. Der dritte Schritt, die Planung von Gehölzpflanzungen und Ansaaten, ist abgestimmt auf die dort vorkommenden Tier- und Pflanzenarten. Ziele sind stabile und vernetzte Lebensräume mit großer Strukturvielfalt. Das Kompensationsmaßnahmenprogramm wird seit 2012 regelmäßig erstellt und fortgeschrieben.
Das AGNF setzt die Biodiversitätsstrategie mit internen und externen Partnern wie z. B. der Forstverwaltung und dem Landschaftspflegeverband Stadt Augsburg um. Es erarbeitet Handlungsempfehlungen zum Schutz der Biodiversität für städtische Dienststellen, ein Konzept zum Ökologischen Grünflächenmanagement und nimmt am Labelingverfahren „StadtGrün naturnah“ zur externen Evaluation des Augsburger Grünflächenpflege-Standards teil. 2012 ist Augsburg Gründungsmitglied im „Bündnis Kommunen für biologische Vielfalt“. Weitere Maßnahmen sind z. B. der Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel bei der Grünflächenpflege; biodiversitätsschonendes Arbeiten in der Grün flächenpflege (z. B. in der Baumpflege: abschnittweise einzelne Bäume fällen, Belassen von Säumen und Hochstaudenbereichen); weitere Extensivierung und Artenanreicherung von Teilflächen in öffentlichen Grünflächen und der Verzicht auf einen dritten Schnitt beim Straßenbegleitgrün. Die Pflege der Wiesenflächen im Straßenbegleitgrün wurde hin zu einer artenreicheren Zusammensetzung verändert, um im innerstädtischen Bereich ein größeres und vielfältigeres Angebot an Lebensraum und Nahrung für Tiere und Pflanzen zu schaffen.
https://www.augsburg.de/umwelt-soziales/umwelt/biodiversitaet
https://www.augsburg.de/umwelt-soziales/umwelt/naturschutz

Städtische Beteiligungen:

Biotope pflegen und stärken
Der Landschaftspflegeverband Stadt Augsburg e. V. erhält durch vielfältige Pflegemaßnahmen (Mahd, Beweidung, Entbuschung etc.) die ökologische Leistungsfähigkeit der städtischen Biotopflächen und unterstützt bei der Entwicklung ökologischer Ausgleichsflächen.
https://lpv-augsburg.de/

Zivilgesellschaft:

Magerwiesen erhalten
15 bis 20 Ehrenamtliche der Ortsgruppe Augsburg des Bund Naturschutz pflegen regelmäßig nach der Blüte zwischen Juli bis Oktober Biotope, auch außerhalb des Augsburger Stadtgebietes (Wehringen, Bobingen, Oberottmarshausen): mit Balkenmäher mähen, Mähgut zusammenrechen und abtransportieren, damit die Magerwiesen mager bleiben und seltene Pflanzen- und Tierarten (Kreuzenzian, Küchenschelle, Türkenbund …, aber auch Falter) erhalten bleiben.
https://augsburg.bund-naturschutz.de/ortsgruppen/augsburg/aktiv-werden.html

 

 

 

 

Indikator

Der Indikator weist die als Natura 2000 (FFH)-Gebiete einschließlich Naturschutzgebiete (NSG) und die als Landschaftsschutzgebiete (LSG) ausgewiesenen Flächen in ha aus. Nicht berücksichtigt sind weitere naturschutzrechtlich geschützte Flächen (Landschaftsbestandteile, Naturdenkmale, über LSG hinausgehende Teile des Naturparks Westliche Wälder). Zudem zeigt er den Anteil der unter Schutz gestellten Stadtfläche.
Daten: Amt für Grünordnung, Naturschutz und Friedhofswesen (AGNF) – Untere Naturschutzbehörde

Indikatorblatt Ö3.1 geschützte Flächen

zugehörige Stadtratsbeschlüsse: