Energie- und Materialeffizienz verbessern Ö2  Energie- und Materialeffizienz verbessern

Ziel 3: Erneuerbare Energien ausbauen und Energieversorgung sichern

Aktivitäten der Stadtgesellschaft

Stadtverwaltung:

Private und gewerbliche Ökostromeinspeisung
Die Nutzung erneuerbarer Energien ist Thema in Beratungsangeboten des Umweltamtes für Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen. Seit 2012 zeigt ein frei zugängliches Online-Solardachkataster eine entsprechende Eignung Augsburger Dächer. Bestand und Potenzial weiterer erneuerbarer Energien stellt der 2012 aktualisierte Energienutzungsplan dar. Zu den Themen „Erneuerbare Wärmeversorgung“ und zur Vorbereitung einer Solaroffensive für Augsburg wurden ein Sachstandsbericht Solarenergie für den Wirtschaftsraum Augsburg erstellt und 2018 zwei Expertendialoge veranstaltet.
https://geoportal.augsburg.de/WebDaten/synserver?project=solar&client=flex

Das Kommunale Energiemanagement (KEM) im Hochbauamt verpachtet städtische Dachflächen an Investoren. Bisher errichteten diese insgesamt 20 Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von ca. 1.860 kWp. Außerdem wurden sechs städtische Anlagen mit Eigenstromnutzung mit einer Gesamtleistung von 155 kWp gebaut.
https://www.augsburg.de/umwelt-soziales/umwelt/einrichtungen/kommunales-energiemanagement

Das Klärwerk Augsburg produziert mehr Energie als es selbst zum Betrieb der eigenen Anlagen benötigt: 2018 speiste es 4,2 Mio kWh ein. Aus dem Klärschlamm wird energiereiches Klärgas hergestellt, um damit Gasmotoren anzutreiben, die Strom und Wärme für den Klärwerksbetrieb erzeugen (Augsburger Zukunftspreis 2012).
https://www.augsburg.de/umwelt-soziales/umwelt/stadtentwaesserung/klaerwerk

Städtische Beteiligungen:

Regenerative Energiegewinnung
Stadtwerke Augsburg und Wohnbaugruppe Augsburg bauten 2018 in einer sanierten Wohnanlage mit 70 Wohneinheiten eine Energieversorgung mit synthetischem Erdgas auf, das aus überschüssigem, regenerativ erzeugtem Strom hergestellt wird (power-to-gas) – als erste Anlage in einem Bestandsgebäude.
Die Stadtwerke Augsburg Energie GmbH erwarb 2013 eine Beteiligung an zwei Windkraftanlagen in Krassa / Thüringen mit 5 MW Leistung. Ebenfalls 2013 erfolgte die Inbetriebnahme der neuen Wasserkraftanlage am Hochablass mit einer Leistung von 3,1 MW; sie erzeugt 11,3 Mio kWh/a elektrische Energie, womit rund 3.900 Augsburger Haushalte mit Energie aus Wasserkraft versorgt werden können. Das Kraftwerk wurde auch durch finanzielle Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern finanziert, die Geld im Rahmen von Bürgerdarlehen gegen Verzinsung zur Verfügung stellten. Außerdem wurden die Turbinen im historischen Wasserkraftwerk beim Hochablass erneuert und eine ganze Reihe von Photovoltaikanlagen errichtet (auf Schulen, Busbetriebshof, Stadtbücherei, Kongress am Park sowie an Haltestellen). https://www.augsburg.de/umwelt-soziales/umwelt/energiewende
In vier verschiedenen Heizkraftwerken wird Fernwärme erzeugt, zu ca. 88 % (2018) in Kraft-Wärme-Kopplung, d.h. als Abwärme bei der Stromerzeugung. Eines der Kraftwerke, das Biomasseheizkraftwerk, erzeugt Strom und Wärme aus nachwachsenden Rohstoffen aus der Region; der regenerative Anteil an der Fernwärme erzeugung betrug 2018 30 %. Inzwischen wird aus Fernwärme im Stadtgebiet auch schon Kälte erzeugt. Bis 2040 soll die Fernwärme der Stadtwerke komplett regenerativ erzeugt werden.
https://www.sw-augsburg.de/energie/swa-fernwaerme/

Das Kommunalunternehmen Abfallverwertung Augsburg betreibt seit 2013 eine Bioabfallvergärungsanlage, die jährlich rd. 43 Mio. kWh Bioerdgas erzeugt und als Biomethan ins Erdgasnetz einspeist. Das herkunftszertifizierte Bioerdgas ersetzt somit rd. 10.000 Tonnen CO2-Treibhausgasäquivalent. Ebenfalls seit 2013 wird das Schulzentrum in Friedberg mit Abwärme des Abfallheizkraftwerks versorgt. Ein LKW transportiert in einem Container latente Wärme zum Schulzentrum. Das als KUMAS Leitprojekt ausgezeichnete Projekt ersetzt dort jährlich bis zu 450.000 kWh fossiles Erdgas und spart so jährlich 100 Tonnen CO2-Treibhausgasäquivalent.
https://www.ava-augsburg.de/

Staatliche Einrichtungen:

Ökostrom an der Hochschule
Vor 2014 hat die Hochschule Augsburg ihren Strombezug komplett auf Ökostrom umgestellt. Zusätzlich werden ca. 3 % des jährlichen Stromverbrauches durch drei eigene Photovoltaikanlagen erzeugt.

Zivilgesellschaft:

Energiewende -aber richtig!
Die Ortsgruppe des Bund Naturschutzes zeigte die Ausstellung „Energiewende – aber richtig!“ auf der Augsburger Frühjahrsausstellung 2013. Es ging um grüne Energieerzeugung, Biodiversität und Strompreisentwicklung. Vorgestellt wurde ein 12 Punkte-Aktionsplan (Augsburger Zukunftspreis 2013).

 

 

 

 

Indikator

Der Indikator zeigt die Stromeinspeisung aus erneuerbaren Energien in das Stromnetz Augsburgs in kWh nach Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Unterteilt wird in Wasserkraft (Wasserkraftanlagen), Deponie- und Klärgas, Biomasse (Biomasseanalagen) und solare Strahlungsenergie (Photovoltaikanlagen).
Daten: Umweltamt Stadt Augsburg, Klimaschutzberichterstattung