Wohlig warme Vorstadt. Umbau und Kernsanierung einer Doppelhaushälfte unter energetischen Aspekten

Teilnehmer Bewerbung Zukunftspreis 2009

Die Sanierung eines Reihen- oder Doppelhauses gilt heute statistisch gesehen als typische Bauaufgabe eigen genutzter Immobilien. Obwohl der Handlungsspielraum aufgrund der Gebäudetypologie und des Zuschnitts des Grundstückes zunächst eingeschränkt wirkt, sind bei derartigen Objekten in der Regel sämtliche erforderliche Maßnahmen einer energetischen Sanierung möglich. In den Jahren 2008 und 2009 wurde das Vorhaben vor dem Hintergrund steigender Energiepreise sowie begrenzter fossiler Ressourcen durchgeführt. Die Sanierung – energetisch gesehen – nach Stand der Technik durchzuführen war daher die erste grundlegende Entscheidung für die Planung. Um ein längerfristig akzeptables Energieniveau zu erreichen, war es nötig Gebäudehülle und Heiztechnik zu sanieren. Liegen die Transmissionswärmeverluste durch Verwendung konventioneller Baustoffe ungefähr 35 Prozent unter den Anforderungen eines Neubaus (nach EnEV), so re - duziert sich der errechnete Primärenergieaufwand um 80 Prozent. Das wird erreicht durch den Einsatz des Energieträgers Strom sowie durch das Design der Anlagentechnik. Die Verringerung des Kohlendioxid-Ausstoßes bewegt sich ebenfalls in dieser Größenordnung. Als Komponenten der Wärmeerzeugung werden eine Luft- Wasserwärmepumpe und die heizungsunterstützende solarthermische Anlage mit auf das erreichbare Temperaturniveau abgestimmten Verbrauchern eingesetzt. Bei Spitzenlasten wirkt zusätzlich ein elektrischer Heizstab. Durch eine neuartige flexible Steuerung werden sämtliche Bauteile der Anlage überwacht und gemäß der aktuellen thermischen Gegebenheiten in mehreren intelligenten Regelkurven geschaltet. Als wesentlicher Ansatz des Umbaus wurden strukturelle Schwächen des Gebäudegrundrisses durch einen kleinen Anbau ausgeglichen, ohne das Aussehen des Gebäudes entscheidend zu verändern.

Themen: Bauen, energetisch Sanieren, Energie sparen, Energieeffizienz