Kulturfabrik

Teilnehmer Bewerbung Zukunftspreis 2017

Als die Kulturfabrik vor über 20 Jahren ins Textilviertel gezogen ist, kannte diesen Stadtteil kaum ein kulturinteressierter Augsburger. Das Viertel war mehr Brachland als blühende Landschaft. Heruntergekommene Häuser und geschlossene Fabriken. Und in diesem Viertel sollte sich Kultur ansiedeln? Genau deshalb war und ist hier ein gesellschaftlicher Wandel greifbar und mitgestaltbar. Der DJK Theaterfabrik Uhrwerk e.V. mietete das alte Fabrikgebäude und baute in Eigenarbeit Ateliers und einen Theaterraum. Vieles hat sich bis heute geändert. Das Viertel ist nicht wiederzuerkennen und zu einer richtigen Kulturmeile geworden. Vom TIM durch den MARTINI-PARK (zukünftig) über den GLASPALAST zur KULTURFABRIK und weiter zum neu belebten SCHLACHTHOF-Gelände. Die Kulturfabrik als Leuchtturm-Projekt hat dazu beigetragen, dass auch die Augsburger langsam lernen, dass dieses Viertel nicht am Ende der Welt, sondern mitten in der Innenstadt liegt - zehn Fahrrad-Minuten vom Rathaus.

Das Sensemble Theater, das sich überwiegend mit zeitgenössischer Dramatik und aktuellen gesellschaftspolitischen Themen beschäftigt, ist mittlerweile der größte Mieter. Die Zusammenarbeit in der Stadt und besonders im Viertel mit dem martini-Park, dem Textilviertel-Verein, der Stadtteil-Konferenz, der Mittelschule Herrenbach, der Flüchtlingsunterkunft Proviantbachstraße und vielen Partnern mehr ist wesentliches Anliegen.

Neben dem Sensemble Theater wird das Haus von unterschiedlichsten Künstlern (Malerei, Restaurierung, Design, Plastik, Grafik, Bildende Kunst …) belebt, unter anderem ist auch die Kinderkunstschule KUNSTSTÜCK dort anzufinden. Die Zusammenarbeit unter den Künstlern/Mietern hat sich in der letzten Zeit intensiviert – das zeigt sich auch im neuen Erscheinungsbild, das modular aufgebaut ist und individuell modifiziert werden kann. Die Künstler aus dem Haus sind nicht nur mit verschiedensten Ausstellungen in und um Augsburg vertreten, im Haus sind auch wieder wechselnde Ausstellungen geplant.

Von Anfang an war Vermieter Claus-Peter Trinkl wichtig, dass das Haus möglichst energieeffizient ist. So wurde zum Beispiel das komplette Dach mit Photovoltaik und das gesamte Gebäude mit neuen Fenstern bestückt. Durch den Einbau eines Lifts ist das Gebäude barrierefrei zugänglich.

2015 konnte die Kulturfabrik 20-jähriges Jubiläum feiern - und das Projekt ist lebendig wie eh und je!

Themen: Kultur, Kreativität, Kunst, Theater, Textilviertel