Ki.E.S. - Kinder, Eltern, Senioren - Gewonn für alle Generationen an der Löweneck-Schule
Teilnehmer Bewerbung Zukunftspreis 2012
Im Augsburger Stadtteil Oberhausen wachsen Kinder in sehr prekären Familiensituationen auf, wobei ein Rückhalt im Familiensystem und in der Nachbarschaft nur bedingt gegeben ist. Rund 30 Prozent der Schüler/innen leben in Bedarfsgemeinschaften, 11,5 Prozent der Kinder zwischen 6 und 10 Jahren erhalten „Hilfen zur Erziehung“. Laut Jugendamt und Schule werden Eltern nur schlecht erreicht. So findet zum Beispiel der Elternabend der 1. Klassen mit weniger als 5 Eltern statt. Zunehmend ziehen sich Eltern von ihrem Erziehungsauftrag zurück und schieben die Verantwortung der Schule zu. So kann „Bildungsferne“ entstehen und gefestigt werden. Die Jugendhilfe als Unterstützung der Familien hat in Oberhausen einen Spitzenwert, die Übertrittsquote der Kinder auf ein Gymnasium ist mit unter 25 Prozent die niedrigste in Augsburg. Ki.E.S. setzt sich das Ziel, Kindern mit Migrationshintergrund sowie aus bildungsfernen Elternhäusern den Schuleinstieg und -erfolg zu erleichtern. Eltern sollen für die Bildung mehr Interesse entwickeln, ihre Erziehungskompetenz stärken und Hemmschwellen gegenüber der Schule abbauen. SeniorInnen (vorrangig auch mit Migrationshintergrund) werden zur Mitarbeit am Projekt aktiviert und am Schulleben beteiligt. Sie unterstützen Eltern mit ihrem Erfahrungsschatz und nehmen an gemeinsamen Freizeitaktivitäten teil. Am Projekt sind wichtige Akteure (Stadtteilmütter, SeniorInnen, Interkulturelles Netz Altenhilfe [INA], Ki.E.S.-Förderverein, Jugendmigrationsdienst, Frère-Roger- Kinderzentrum, Schule, Kindergarten, Jugendsozialarbeit, Uni Augsburg) generationenübergreifend engagiert und vernetzt. Das Projekt wird für die Vorkurse und die 1. Klassen der Augsburger Löweneck-Grundschule angeboten. 78 Prozent der Schüler haben Migrationshintergrund, es gibt zwei erste Klassen und zwei Vorkursgruppen. Die Eltern treffen sich regelmäßig einmal pro Woche für 2,5 Stunden in der Schule zu Gruppensitzungen in Café-Atmosphäre und absolvieren eine „Elternschule“. Erziehungsfragen der Eltern werden beantwortet, wichtige Informationen über das deutsche Bildungssystem an die Eltern weitergegeben. Die Lehrer sind in die Gruppenarbeit eingebunden, die von einer pädagogischen Fachkraft geleitet und von einer „Stadtteilmutter“ und einer Seniorin unterstützt wird. Die „Stadtteilmutter“ begleitet das Lernen des Kindes zusammen mit der Seniorin zu Hause, d.h. sie achten darauf, dass das, was das Kind im Unterricht auf Deutsch lernt, zu Hause mit der Mutter durch andere Aktivitäten geübt wird. Gemeinsame Veranstaltungen von Eltern, Kindern, Lehrern, Stadtteilmutter und SeniorInnen begleiten die Veranstaltungsreihe. Sportpaten aus der Mittelschule (im gleichen Gebäude) unterstützen die ganzheitliche Förderung der Kinder.
Themen: Generationen, Kinder, Schule, Oberhausen
Ansprechpartner
Bürgerstiftung Augsburg "Beherzte Menschen"
Sieghard Schramm
Phil.-Welser-Str. 5 a
86150 Augsburg
Tel.: 0821 8150230
E-Mail: jrmschramm@aol.com
www.buergerstiftung-augsburg.de
Beitrag zu Zielen des Handlungsprogramms
B. Ökonomische Zukunftsfähigkeit » Stadtteile stärken (B6) » Ziel 2: "dezentral Einfluss nehmen"