Grandhotel Cosmopolis

Teilnehmer Bewerbung Zukunftspreis 2012

Seit September 2011 setzt eine Gruppe von Künstlern und Aktivisten ehrenamtlich im ehemaligen Altersheim Paul- Gerhardt-Haus des Diakonischen Werks im Domviertel eine neuartige Idee von Wohnen und Arbeiten an der Schnittstelle zwischen Asylbewerberunterkunft, Künstlerateliers und einem Hostel um. Das Paul-Gerhardt-Haus soll so nach mehrjährigem Leerstand für vier bis fünf Jahre zwischengenutzt werden. Die Bezeichnung „Grandhotel“ dient als künstlerischer Überbau für eine Gemeinschaftsunterkunft, der positive Assoziationen wecken soll. Die Grundideen: Die Unterbringung von Flüchtlingen ist so besser und sozial verträglicher organisierbar und trägt zur Bereicherung des Umfeldes bei – das Potenzial und Know-how von Flüchtlingen wird in unserer Gesellschaft nur unzureichend genutzt. Der große Bedarf an Teilhabe und Eigenverantwortung für sinnvolle Ziele findet hier Handlungsmöglichkeiten – im Projekt werden neue Wege ehrenamtlicher und bürgerschaftlicher Arbeit beschritten. Wiederverwendung bzw. Recycling ist ein erheblicher Bestandteil des Projekts – das Grandhotel soll komplett mit „Ausschuss“ der Wegwerfgesellschaft ausgestattet werden. Austausch, Begegnung und soziale Kontrolle ergeben sich durch die gemeinsam genutzten Bereiche und durch die Interaktion der NutzerInnen. Partizipation und der Prozess als Motor sind Grundlagen für dieses Projekt. Die Projektteile: - eine Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber- Familien; unbegleitete Minderjährige, Frauen und Männer werden überwiegend im Anbau Räume in der 1., 2. und 3. Etage beziehen mit Gemeinschaftsküchen, Essplätzen und Sanitärbereichen 15 Räume als Ateliers – die KünstlerInnen bringen sich aktiv in das Gesamtprojekt „Grandhotel“ ein - eine Gemeinschaftsunterkunft – Beschäftigte, Studierende, KünstlerInnen und Gäste mit unterschiedlicher Verweildauer bekommen eine „Heimat auf Zeit“ geboten. Die Gäste sollen, sofern sie nicht ohnehin Beschäftigte sind, aktiv am Projekt mitwirken – im täglichen Betrieb oder bei der Gestaltung der Räume. - offene Begegnungsbereiche – die ehemaligen Großküchenräume im Untergeschoss sind sowohl Speiseraum der Bewohner als auch Gaststätte für das Viertel und Besucher. Mittagstisch, Schulverpflegung, Abendprogramm und kleinere kulturelle Veranstaltungen sind geplant. Der Eingangsbereich im Hochparterre ist als Lobby und Café/Bar – neben der Gaststätte – erster Anlaufpunkt für alle Bewohner und die Besucher aus dem Viertel.

Themen: Asyl, Kunst, interkulturell, Domviertel, Zusammenleben