Sozialen Ausgleich schaffen S5  Sozialen Ausgleich schaffen

Ziel 1: Armut und Existenznot vorbeugen

Aktivitäten der Stadtgesellschaft

Stadtverwaltung:

Durch Armutsprävention und -bekämpfung Chancen angleichen
Der Bereich Armutsprävention im Amt für Soziale Leistungen, Senioren und Menschen mit Behinderung führt verschiedene freiwillige Leistungen in Projektform durch: Im Projekt „Kinderchancen“ stehen jährlich rund 100.000 Euro zur Verfügung, die in der Regel Kindern aus Familien mit SGB II-Leistungsbezug für Bildung und Teilhabe zu Gute kommen. Gefördert werden z. B. Nachhilfe, Musikstunden und Beiträge für Sportangebote. Das Projekt „Kleine Hilfen“ hilft Personen ab dem 17. Lebensjahr bei der sozialen Teilhabe. Finanziert wurden in den Jahren 2015 bis 2018 z. B. häusliche Hilfsmittel wie Waschmaschinen und Kühlschränke sowie medizinische Hilfsmittel sowie Übernahme von Energiekosten. Im Durchschnitt wurden in diesen vier Jahren für 242 Personen Beträge von 232 Euro übernommen. Im Projekt „Existenzberatung bei Schulden / Miet- und Energieschuldenübernahme / Sozialpatenprojekt“ wurde zwischen 2015 und 2018 im Schnitt 500 Menschen geholfen, die sich in einer wirtschaftlichen Notlage befanden und deren Existenz dadurch gefährdet war. Für diese Menschen wurden pro Jahr insgesamt 250.000 Euro ausgegeben.
https://www.augsburg.de/umwelt-soziales/soziales/armutspraevention

Das Amt für Soziale Leistungen, Senioren und Menschen mit Behinderung führt seit 2010 zusammen mit verschiedenen Partnerinnen und Partnern das Projekt „Schuldenfalle – nein danke“ an Mittel- und Förderschulen durch. 2018 fand das Projekt an elf Mittel- und zwei Förderschulen statt. Die Projektkosten werden auch über Spenden ortsansässiger Banken finanziert.

Wirtschaft: 

Probleme erkennen und bekämpfen
IG Metall, DGB, vdk, AWO, KDA, KAB und das Sozialreferat der Stadt gründeten im Sommer 2017 eine Allianz für gute Rente, um auf das wachsende Problem der Altersarmut aufmerksam zu machen und Verbesserungen vor allem der gesetzlichen Rente zu fordern.

Die „Junge Werkstatt gGmbH – Ausbildung und pädagogische Förderung für arbeitslose Jugendliche“ unterstützt seit 1975 Jugendliche mit Vermittlungshemmnissen und verhilft diesen zu einem Schulabschluss oder einem Ausbildungsplatz. Die Ausbildungen konnten in einer der fünf eigenen Werkstätten in unterschiedlichen Handwerksbereichen absolviert werden. Die Junge Werkstatt gGmbH / Diakonie Handwerksbetriebe wurde 2011 mit dem Augsburger Zukunftspreis ausgezeichnet.
https://www.die-junge-werkstatt.de/

 

 

 

 

Indikatoren

Die Armutsgefährdungsquote ist ein Indikator zur Messung relativer Einkommensarmut. Sie weist den Anteil der Personen aus, deren Äquivalenzeinkommen unterhalb der Armutsgefährdungsschwelle liegt. Diese Schwelle ist definiert als 60 % des Medians der Äquivalenzeinkommen der Bevölkerung in Privathaushalten. Das Äquivalenzeinkommen ist ein bedarfsgewichtetes Pro-Kopf-Einkommen jedes Haushaltsmitgliedes, welches auf Basis des Haushaltsnettoeinkommens berechnet wird. Dabei ist entscheidend, an welchem mittleren Einkommen die Armutsgefährdung festgemacht wird. Die Grafik zeigt die Armutsgefährdungsquote gemessen am Regionalmeridian bezogen auf den Regierungsbezirk Schwaben. Dies ist aussagekräftiger als der Landesmedian Bayern, da er die regionalen Ausprägungen bei Preisen, Einkommen und Bevölkerungsstruktur berücksichtigt.
Datenquelle: Amt für Soziale Leistungen, Senioren und Menschen mit Behinderung.

Das Sozialpatenprojekt bietet eine niederschwellige Beratung in Form von persönlichen Kontakten und Hilfestellungen bei Alltags problemen. Sie wird jede Woche mittels zehn offener Sprechstunden in verschiedenen Stadtteilen angeboten. Fünf Fallmanagerinnen und - manager werden von vielen ehrenamtlich tätigen Sozialpatinnen und -paten unterstützt. Ziel ist, Personen in besonders schwierigen Lebenslagen Hilfestellung bei der Überwindung dieser Notlagen zu geben. Die Sozialpatinnen und - paten werden vom Freiwilligenzentrum Augsburg betreut und geschult.
Daten: Amt für Soziale Leistungen, u. a. Sozialbericht der Stadt Augsburg 2017