"Oberhauser Museumsstüble" - Dr. Marianne Schuber

Preisträger Zukunftspreis 2008

Das Museumsstüble in der Billerstraße 13 in Augsburg- Oberhausen ist eine private Initiative zur Vermittlung von Lokalgeschichte und Pflege eines geselligen Miteinanders. Seit 2002 steht es jeden Mittwoch- und Freitagnachmittag und einmal im Monat auch am Sonntagnachmittag für Besucher und Besucherinnen offen. Mit ganz unterschiedlichen Vorträgen vermittelt die Historikerin Dr. Marianne Schuber „Kultur an der Basis“, beispielweise zur Bombennacht in Augsburg im Februar 1944, zum Einmarsch der Amerikaner im April 1945 oder zum 25. Todestag des Komponisten Werner Egk (der seine Jugendjahre in Oberhausen verbrachte). Es kommen Menschen jeden Alters ins Museumsstüble, solche, die in Oberhausen geboren oder weggezogen sind, und solche mit Migrationshintergrund. Das Museumsstüble bietet die Gelegenheit, bei einer Tasse Kaffee und Kuchen gemütlich zusammenzusitzen und sich über Gott und die Welt, vor allem aber über die alten Zeiten zu unterhalten. Diese Möglichkeit wird rege genutzt. Im Rahmen eines LOSProjekts arbeiten Arbeitslose ehrenamtlich mit. Ebenso engagieren sich vier Schüler der 7. Klasse der Kapellenschule. Frau Dr. Schuber kooperiert mit dem dortigen Projekt „Tu, was du kannst!“. Die Bescheinigung einer ehrenamtlichen Tätigkeit soll die Lehrstellenfindung erleichtern. Anlässlich des 80-jährigen Jubiläums der Eingemeindung Oberhausens war die Historikerin Dr. Marianne Schuber von der Arge Oberhausen gebeten worden, eine Ortschronik zu verfassen. Diese Chronik hatte eine Auflage von 3.500 Stück und ist restlos vergriffen. Nach der Erstellung der Chronik wollte Frau Schuber das viele Material, das die Oberhauser Bevölkerung ihr geschenkt hatten, gerne der Öffentlichkeit zugänglich machen. Aus diesem Grund mietete sie einen kleinen leerstehenden Laden, zuerst in der Hirblinger Straße 6. Frau Dr. Schuber kommt für alle Unkosten (Miete usw.) selbst auf.

Begründung der Jury Zukunftspreis
Wer Museen als einen Ort sieht, an dem sich Menschen auf der Suche nach kulturellen Wurzeln ihres historisch gewachsenen Umfelds begegnen, wird sich freuen, wenn er dazu nicht immer nur in die Altstadtzentren zu den viel besuchten und gut bewachten staatlichen und städtischen Sammlungen fahren muss. Er entdeckt auch in dem Stadtteil, in dem er vielleicht aufgewachsen ist oder in dem er gegenwärtig lebt, eine solche Begegnungsstätte. Mit dem Oberhauser Museumsstüble wurde aus einer Privatinitiative von Frau Dr. Marianne Schuber ein gemein schaftsbildender kultureller Anlaufpunkt geschaffen. Der Anlaufpunkt wird von Menschen verschiedenen Alters und unterschiedlicher Herkunft angenommen und in ein Netzwerk ehrenamtlicher Helfer eingebunden.

Themen: Kultur, Museum, Schule, Oberhausen

Ansprechpartner

"Oberhauser Museumsstüble"
Dr. Marianne Schuber

Billerstr. 13, Zollernstr. 73a
86154 Augsburg
Tel.: 0821 423052
E-Mail:

Beitrag zu Zielen des Handlungsprogramms

B. Ökonomische Zukunftsfähigkeit » Stadtteile stärken (B6) » Ziel 2: "dezentral Einfluss nehmen"