"Mit Migranten für Migranten - Interkulturelle Gesundheit in Bayern"

Teilnehmer Bewerbung Zukunftspreis 2010

Das Projekt dient der interkulturellen Gesundheitsförderung und -prävention. Der Anteil der Augsburger Bevölkerung mit Migrationshintergrund beträgt ca. 40 Prozent, bei Kindern und Jugendlichen sogar 60 Prozent. Trotz höherer körperlicher und psychischer Gesundheitsbelastungen nimmt dieser Personenkreis die vorhandenen Gesundheitsdienste weniger in Anspruch. Gründe sind sprachliche und kulturelle Barrieren sowie die bevorzugte Ausrichtung der Gesundheitsdienste auf die Mehrheitsgesellschaft. Seit Dezember 2008 setzt der Kreisverband Augsburg- Stadt des Bayerischen Roten Kreuzes als lokaler Standortpartner das vom Ethno-Medizinischen Zentrum e.V. in Hannover entwickelte und vom Bay. Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit geförderte Gesundheitsprojekt „Mit Migranten für Migranten“ mit großen Erfolgen um. Ziel ist, für Migranten den Zugang zu Regeldiensten des Gesundheitswesens zu verbessern anstatt Parallelstrukt - uren zu schaffen und sie durch gezielte Informationen in ihrem eigenen Gesundheitsverhalten zu stärken. Grund - legender Baustein des Projekts ist die Schulung von en - gagierten, gebildeten und sprachlich versierten Migranten zu interkulturellen Gesundheitsmediatoren. In Augsburg wurden 24 Mediatoren zu Themen der Gesundheit und Prävention (Aufbau des Gesundheitswesen, Ernährung, Familienplanung, Kindergesundheit, Medikamente, Zahngesundheit...) sowie der Erwachsenenbildung in 50 Stunden geschult. Die erfolgreichen Teilnehmer stammten aus Russland, der Türkei, Kasachstan, der Urkaine, Deutschland, Polen, dem Iran und Kenia und waren hauptberuflich oder ehrenamtlich in unterschiedlichen Migrantenvereinen, Projekten und Initiativen engagiert. Ein Grundanliegen des Projekts ist Vernetzung – sowohl durch die gemeinsame Schulung der Mediatoren aus unterschiedlichen Herkunftsländern als auch durch die Zusammenarbeit mit verschiedenen Akteuren des Augsburger Gesundheitswesens und weiteren unterstützenden Projektpartnern. Im Rahmen mehrsprachiger Gesund - heitskampagnen haben die Augsburger Mediatoren durch 55 muttersprachliche Informationsveranstaltungen, für die sie ein Honorar bekamen, 764 Personen weitergebildet. Über die Hälfte der Teilnehmer wurden sich durch die Veranstaltungen bewusst, dass sie ihre Gesundheitseinstellungen überdenken müssen; 99 Prozent gaben an, mit den Informationsveranstaltungen „zufrieden“ bis „sehr zufrieden“ zu sein. Das Projekt wird evaluiert und ständig weiterentwickelt. In Augsburg ist eine Fortsetzung vorerst bis Ende 2011 geplant.

Themen: interkulturell, Migration

"Mit Migranten für Migranten - Interkulturelle Gesundheit in Bayern"

Ansprechpartner

Bayerisches Rotes Kreuz Kreisverband Augsburg-Stadt
Micael F. Gebler

Berliner Allee 50a
86153 Augsburg
Tel.: gebler@kvaugsburg-stadt.brk.de
E-Mail: gebler@kvaugsburg-stadt.brk.de

www.kvaugsburg-stadt.brk.de

Beitrag zu Zielen des Handlungsprogramms

C. Soziale Zukunftsfähigkeit » Gesundheit für alle ermöglichen (C5) » Ziel 4: Sprachlich und kulturell bedingte Kommunikationsschwierigkeiten zwischen Gesundheitsdiensten und MigrantInnen abbauen