Das Projekt "Tante Emma"

2. Preis 2011
Kategorie Agenda 21 / Nachhaltige Entwicklung

Seit Ende Oktober 2010 ist der Tante Emma-Laden im Georgsviertel, Am Fischertor 2, geöffnet. 12 Projektteilnehmer und ein Azubi betreuen ihn unter Leitung einer Sozialpädagogin und einer Hauswirtschaftsmeisterin. Das Projekt wird von der „Bürgerinitiative Obere Stadt e.V.“ und dem Jobcenter Augsburg unterstützt. Der Laden bietet Waren des täglichen Bedarfs zur Grundversorgung an, inklusive kostenlosem Bestell- und Bringservice. Ein Teil der Produkte stammt von lokalen Anbietern und / oder sind Bio-Produkte. Dazu gibt es noch die Möglichkeit, im angeschlossenen Café Getränke, selbstgebackenen Kuchen und einfache Mittagsspeisen zu sich zu nehmen; die aktuelle Wochenkarte findet sich im Internet. Das Café mit 26 Sitzplätzen kann auch für externe Veranstaltungen gebucht werden; auch Catering ist möglich. Die möglichen Einsatz- und Qualifizierungsfelder der Projektteilnehmer erstrecken sich dementsprechend vom Ladenbereich (Wareneinkauf, Lagerhaltung, Verkauf im Laden, Bringservice), über das Café (Service, Zubereitung der Speisen und Getränke) bis zu übergreifenden Aufgaben (Dekoration, Warenpräsentation, Reinigung). Zusammen mit den Ansprechpartnern vor Ort werden die Teilnehmer gezielt an ihre Stärken erinnert und bei ihren Schwächen verbessert. Sie werden sozialpädagogisch betreut und ständig weiter qualifiziert, u.a. auch im Bereich Bewerbungstraining. Nicht zuletzt dadurch gelang es drei Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Tante Emma- Teams bereits, außerhalb des Ladens einen sozialversicherungspflichtigen Job zu erhalten. Seit Beginn haben bisher 29 TeilnehmerInnen das Projekt durchlaufen.

Begründung der Jury Zukunftspreis
Zwei Grundgedanken werden im Rahmen des „Tante Emma“ Projekts der BIB Augsburg gGmbH verwirklicht: langzeitarbeitslose Menschen lernen durch sinnstiftende Arbeitsaufgaben wieder in Arbeitskontexten denken und trainieren sich in Schlüsselqualifikationen für den Arbeitsmarkt. Zum anderen wird der klassische Lebensmittelladen, der die Nahversorgung eines Stadtviertels gewährleisten kann, wieder etabliert. Besonders für ältere oder immobile Mitbürger kann ein solches Geschäft eine enorme Erleichterung des Alltags darstellen. Am Standort Fischertor gab es kein Lebensmittelgeschäft mehr – das Angebot des Ladens scheint zu passen, denn es wird gut angenommen. Das Jobcenter konnte überzeugt werden, das Projekt zu fördern.

Themen: Ausbildung, Jugend