Von der Handelsstadt zur Fairhandelsstadt

22.09.2015

Augsburg bekommt Preis beim Bundeswettbewerb „Hauptstadt Fairer Handel“

Von der Handelsstadt zur Fairhandelsstadt – unter diesem Motto startet das Agendaforum Fairtradestadt Augsburg immer wieder neue Projekte, um mehr Menschen den fairen Handel schmackhaft zu machen. Bekanntestes Augsburger Produkt ist die faire Stadtschokolade. Aber auch bei der inhaltlichen Gestaltung des neuen Fugger-und-Welser-Erlebnismuseums waren die Akteure der Lokalen Agenda 21 aktiv.  Dies wurde heute in Rostock mit einem Sonderpreis in Höhe von 1.000 Euro belohnt. Der Jury des Wettbewerbs gefiel, dass im Museum auch die Schattenseiten der damaligen Globalisierung benannt sind und der Faire Handel als wirksames Mittel zur Armutsbekämpfung präsentiert wird. Zudem werden im Museumscafé fairer Kaffee ausgeschenkt und weitere faire Produkte angeboten.

 

Sieger des alle zwei Jahre ausgeschriebenen bundesweiten Wettbewerbs war dieses Mal die Stadt  Saarbrücken. Sie darf ab jetzt den Titel „Hauptstadt des Fairen Handels“ führen. Ihr Engagement für den Fairen Handel ist äußerst vielfältig und umfasst z.B. Kochshows für und mit Grundschülern und die Auszeichnung der Universität als Fair Trade University. Mit den 35.000 Euro Preisgeld können sie jetzt noch mehr Projekte umsetzen.

 

So viele Kommunen wie nie hatten sich dieses Jahr beworben – insgesamt 83. Die Preisverleihung fand in Rostock, der Fair Handels-Hauptstadt 2013, statt. Schon bei der Anreise mit dem Zug traf die kleine Augsburger Delegation auf Flüchtlinge u.a. aus Syrien und Afghanistan, die zu Verwandten nach Schweden weiterreisten, und auf viele freiwillige Helferinnen und Helfer im Rostocker Hauptbahnhof. Auch Rostocks Oberbürgermeister Roland Methling ging bei der Preisverleihung auf das Flüchtlingsthema ein, das ihn seit Wochen tagein tagaus beschäftigt. Ein Umdenken sei nötig – Europa müsse solidarischer werden. Vielleicht müsse in einem ersten Schritt die Mehrwertsteuer europaweit um 1 bis 2% angehoben werden, so Rostocks Oberbürgermeister auf der Preisverleihung. Letztlich aber werde es nur durch fairen Handel gelingen, die scheinbar festgeschriebene Verteilung von Armut und Wohlstand, von Glück und Pech beim Ort der Geburt zu verändern.

 

Vor Ort waren Ute Michallik, Leiterin der Steuerungsgruppe Fairtradestadt, Umwelt- und Nachhaltigkeitsreferent Reiner Erben und Norbert Stamm vom Büro für Nachhaltigkeit / Geschäftsstelle Lokale Agenda 21 der Stadt. Reiner Erben setzt auf Fairen Handel: "Dieser Preis unterstützt die Agenda- und Nachhaltigkeitsarbeit in Augsburg. Mit fair trade kann jede und jeder direkt etwas tun, um die Welt ein Stück gerechter zu machen. Das spricht immer mehr Leute an." Froh über den Preis ist auch Ute Michallik: „Die Auszeichnung und die vielen gute Beispiele aus den anderen Städten, die wir heute hier gesehen haben, geben unserer Arbeit neuen Schwung – wer mitarbeiten mag, kann sich gerne bei der Agenda-Geschäftsstelle melden.“ Erste Aufgabe wird es nun sein, die 1.000 Euro für die Verbreitung des Fairen Handels in Augsburg sinnvoll einzusetzen.  

 

Weitere Infos zum Wettbewerb Hauptstadt Fairer Handel 2015 unter http://www.service-eine-welt.de/hauptstadtfh/hauptstadtfh-start.html.

Preisverleihung am 21.9.2015 in Rostock

beim Bundeswettbewerb „Hauptstadt Fairer Handel“