Inklusion im Garten der Sinne

3. Preis 2013
Kategorie Agenda 21 / Nachhaltige Entwicklung

Das Hessing Förderzentrum für Kinder unterstützt die Entwicklungsfähigkeit des Einzelnen, nimmt ihn als individuelle Persönlichkeit wahr, respektiert seine Eigen-Kompetenz und stärkt das Bestreben nach bestmöglicher Autonomie. Behinderung wird als eine Variante menschlicher Lebensformen verstanden und nicht als Klassifizierung unter Persönlichkeits- oder Leistungsgesichtspunkten. „Jedes Kind wird mit seinen Bedürfnissen von Anfang an einbezogen, die Individualität und Vielfalt der Kinder wird anerkannt.“ Das ist der Leitgedanke des Hessing Förderzentrums für Kinder, das ein umfassendes Bildungs-, Therapie- und Förderangebot für Säuglinge, Kinder und Jugendliche mit Entwicklungsverzögerungen, körperlichen, geistigen und seelischen Behinderungen bietet. Das Kinderhaus des Hessing Förderzentrums ist ein Ort, an dem Kinder sich wohl fühlen, sie herzlich aufgenommen werden und beste Möglichkeiten haben sich zu entwickeln. Hier erfahren Kinder zwischen sechs Monaten und cirka zehn Jahren – mit und ohne Behinderung – gemeinsame Erziehung und Bildung. Im Garten des Förderzentrums konnten mit Hilfe des Projektes „Inklusion im Garten der Sinne“ Erfahrungsfelder zur Entfaltung der Sinne geschaffen werden. Sinneswahrnehmung wie auch Sinnesverarbeitung sind zentrale Elemente, die einen großen Einfluss auf die Entwicklung von Kindern haben. Der „Garten der Sinne“ ist im Rahmen der Inklusion für Kinder mit und ohne Behinderung ein Ort des gemeinsamen Spielens und Lernens und ein Ort, an dem gemeinsame Erfahrungen alle Kinder in ihrer Entwicklung voranbringen. Die Sinnesfelder setzen sich aus einem Barfußweg, auf dem die haptische Wahrnehmung erprobt werden kann, einem Windspiel, das die akustische Wahrnehmung anspricht, einer Kräuterschnecke, um den Geruchssinn zu fördern, und einem Farbspiel für die visuelle Wahrnehmung zusammen. Ein großer Teil des Barfußweges wurde im Sommer 2012 umgesetzt. Eine Erweiterung erfolgt 2013. Das Projekt wird mit Spenden und mit Hilfe des Engagements von Eltern und Kindern umgesetzt.

Begründung der Jury Zukunftspreis
Sie haben das Schubladendenken in den Köpfen überwunden, denken Freizeit und Sinneserfahrung inklusiv, waren bereit, sich für eine Haltung stark zu machen, haben Geld, Zeit und Material investiert, um langfristig ein Umdenken zu bewirken. Für das Projekt „Inklusion im Garten der Sinne“ wurde mit Hilfe von Spenden und Engagement auch von Eltern und Kindern ein Barfußweg zur Entfaltung der Sinne geschaffen, der von allen gegangen und erfahren werden kann, von dem alle profitieren, die ihn nutzen. Teilhabend sein ist für Menschen mit und ohne Behinderung ohne „wenn“ und „aber“möglich und gewünscht. Die Jury honoriert Kreativität, soziale und kulturelle Bewusstseinsbildung zum Thema Inklusion, den Willen zur verantwortungsvollen Zukunftsgestaltung unserer Kinder und den sinnschaffenden Umgang mit Naturmaterialien, bei allen, die sich für „Inklusion im Garten der Sinne“ einsetzten und dem Konzept zum Leben verhalfen.

Themen: Inklusion, Kita, Göggingen

Inklusion im Garten der Sinne

Ansprechpartner

Hessing Förderzentrum für Kinder
Silvia Reißner

Mühlstraße 55
86199 Augsburg
Tel.: 0821 90 92 521
E-Mail: silvia.reissner@hessing-stiftung.de

www.hessing-stiftung.de

Beitrag zu Zielen des Handlungsprogramms

C. Soziale Zukunftsfähigkeit » In Bildung investieren (C2) » Ziel 3: Kinderbetreuungseinrichtungen bedarfsgerecht schaffen und ausstatten