Bahnpark Augsburg

Teilnehmer Bewerbung Zukunftspreis 2011

Der historische Bahnpark an der Firnhaberstraße ist seit Oktober 2008 Eigentum der gemeinnützigen Bahnpark Augsburg gGmbH und umfasst eine Fläche von rund 25 000 Quadratmetern mit dem Ringlokschuppen (Rundhaus Europa), Dampflokhalle (Montierungsgebäude) und Übernachtungsgebäude. Diese denkmalgeschützten Gebäude wurden von den Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen 1904 bis 1906 erbaut. Der Bahnpark erhält und saniert die denkmalgeschützten Gebäude behutsam und führt sie einer neuen Nutzung zu. Das Nutzungskonzept wurde im Jahr 2006 von der Langner’schen Stiftung in Augsburg mit einem Preis für Denkmalschutz ausgezeichnet. Seit 2003 entsteht der Bahnpark, größtenteils aus ehrenamtlichem Engagement. Die Öffentlichkeit wird bewusst in die Entwicklung des Bahnparks von der Industriebrache zur überregional bedeutenden Attraktion einbezogen. Bei regelmäßigen Veranstaltungen können die Besucher den Fortgang des Projektes verfolgen. Die denkmalgeschützten Gebäude und die historischen Lokomotiven sind stilvoller Hintergrund für Literaturlesungen, Theatervorstellungen, Konzerte, Ausstellungen usw. Neben der Stadt Augsburg als größtem Partner kooperiert die Förderagentur Augsburg GmbH - durch die Bereitstellung von Arbeitsgelegenheiten für Menschen, die von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen sind oder mit multiplen Vermittlungshemmnissen, erfüllt der Bahnpark auch soziale Aufgaben. Sie leisten z.B. die Pflege der Grünanlagen und einfache handwerkliche Tätigkeiten. Der Bahnpark setzt auf lokale und regionale Partner – von der Vertrags-Brauerei über den Fensterbauer und Gleisbauer bis hin zur Hochschule Augsburg. Mittelfristig wird ein Konzept entwickelt, wie ein Teil der Dachflächen im Einklang mit dem Denkmalschutz für Photovoltaikanlagen genutzt werden kann. Das Oberflächenwasser aus den Dachflächen soll zukünftig über Rigolen oder Sickerschächte versickert werden bzw. in unterirdischen Zisternen gesammelt und als Kesselspeisewasser für die historischen Dampfloks verwendet werden. Für die großen Grünflächen im Bahnpark soll langfristig ein Entwicklungs- und Pflegeplan aufgestellt werden, der eine möglichst große Artenvielfalt an Pflanzen und Tieren herstellen soll. Die derzeit noch versiegelten Bodenflächen aus der industriellen Nutzung sollen weitgehend geöffnet werden. Die Pflanzung von Bäumen und Hecken an geeigneten Stellen ist vorgesehen. Teile der Fassade wurden bereits mit Efeu und wildem Wein begrünt. Flyer, Prospekte, Plakate usw. werden seit April 2010 ausschließlich auf Recyclingpapier gedruckt. Insgesamt fördert der Bahnpark das Bewusstsein für die Eisenbahn als umweltfreundliches Verkehrsmittel.

Themen: Bahn, Kultur, Museum, Verkehr