Mehrfrau e.V.

Teilnehmer Bewerbung Zukunftspreis 2023

Das feministische KulturKollektiv Mehrfrau e.V. hat sich 2020 mit dem Ziel gegründet, kunstschaffenden FLINTA* (Frauen, Lesben, inter, nicht-binären, trans und agender Personen) in Augsburg eine Plattform zu bieten und sie zu vernetzen, denn immer noch sind FLINTA* auf und hinter der Bühne stark unterrepräsentiert.

Mit ihrer Arbeit kritisieren sie patriarchale Strukturen und Machtverhältnisse in der Kulturbranche und der Gesellschaft. Sie wollen ein teilhabegerechtes Augsburg und fördern durch Kunstprojekte den Diskurs um Themen von Care-Arbeit und Geschlechterstereotypen über Macht und Widerständigkeit bis hin zu Catcalling (sexueller Belästigung im öffentlichen Raum), Gleichberechtigung, Homo- und Transfeindlichkeit sowie Rassismus.

Kunst wird als elementares Mittel verstanden, um ein gesellschaftliches Bewusstsein dafür zu schaffen, womit FLINTA* tagtäglich konfrontiert sind und so für mehr Gleichberechtigung zu kämpfen Das Kollektiv ist davon überzeugt, dass das Eintreten für eine gerechtere Zukunft nur gemeinsam gelingen kann. Bei interdisziplinären Projekten lernen sie von- und miteinander, empowern sich gegenseitig und bilden starke Netzwerke.

Ihr bisher größtes Projekt ist das Stummfilm-Festival „Lärmfilm“. Rund 50 FLINTA* Künstlerinnen und Künstler sowie Aktivistinnen und Aktivisten drehten 10 Kurzfilme zu Themen, bei denen sie sich nicht gehört fühlen. 2021 war die Online-Premiere (ca. 150 Zuschauende), 2022 ein offline Film-Festival (ca. 200 Teilnehmende) und derzeit erarbeiten sie ein neues Konzept für ein Lärmfilm-Festival 2024. Zudem beteiligen sie sich mit Aktionen u.a. am Equal Pay Day am 8. März oder am IDAHOBIT (Internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie bzw. -feindlichkeit). Seit 2023 gibt es einen feministischen Buchclub, der sich einmal monatlich trifft.

Mit den Veranstaltungen wird ein Raum für die Auseinandersetzung mit drängenden gesellschaftlichen Themen geschaffen. Dieser gemeinnützige Kulturverein ist eine Initiative, die die Zukunftsleitlinien der Stadt Augsburg umsetzt. Mit einem Organisationsteam von ca. 15 freiwillig engagierten Personen, weiteren Unterstützenden bei Projekten und einem großen Netzwerk aus Künstlerinnen und Künstlern setzen sie sich für einen intensiven Austausch zu Ungerechtigkeiten und Diskriminierung ein –  ihr Beitrag für eine funktionierende Demokratie.

Das Kollektiv vertritt Kunst, die Sichtweisen marginalisierter Personengruppen zeigt sowie positive Zukunftsvisionen entwirft und sozial gerechte, ökologisch nachhaltige Utopien erlebbar macht. Demokratie braucht Kultur und Feminismus! Zukunft braucht Kultur und Feminismus!

Themen: Frauen, Gleichberechtigung, Kultur, Kunst, Visionen