Wirtschaftsunternehmen: Klimaneutrale Mietwäsche des Familienunternehmens Greif

Teilnehmer Bewerbung Zukunftspreis 2018

Das Familienunternehmen Greif bietet einen Mietwäsche-Service für Hotel- und Restaurantbetriebe an, der durch ein Mehrwegsystem nachhaltig ausgerichtet ist. Dabei wird hohe Qualität der Textilien niedrigsten Preisen vorgezogen, indem fast ausschließlich europäische und nach verlässlichen Standards produzierte Ware gekauft wird. Defekte Textilien werden repariert oder durch Recycling und Upcycling dem Kreislauf wieder zugeführt – dank der jungen finnischen Designer rund um das Modelabel TAUKO erleben die von der Firma Greif gesponserten gebrauchten, aber nicht mehr einsetzbaren Bett- und Tischtücher ein Comeback als modische Bekleidung und pfiffige Taschen. Restliche defekte Wäscheteile werden z.B. als Dämmmaterial für die Autoindustrie verwendet. Zum 1. Januar 2018 wurden zudem alle Niederlassungen von Greif Textile Mietsysteme auf 100% Öko-Strom umgestellt.

Seit März 2018 bietet die Firma Greif ihren Kunden die „Klimaneutrale Mietwäsche“ an. Dafür wird zuerst die gelieferte Wäschemenge pro Kunde in Kilogramm pro Monat berechnet. Aus der unternehmensweiten CO2-Bilanz, in der die Scope1-, 2- und 3-Emissionen berechnet werden, wird dann der Anteil an CO2-Emissionen ausgewiesen, der auf die jeweilige Wäschemenge des Kunden entfällt. Daraus wiederum werden die Kompensationskosten berechnet, die der Kunde zusätzlich bezahlt, um seine Wäsche klimaneutral zu mieten.

Für einen Kunden, der 200 kg Wäsche im Monat mietet, ergibt sich bei einem Emissionsfaktor von 0,58 kg CO2 pro kg bearbeiteter Wäsche ein Ausstoß von 116 kg CO2. Bei Kompensationskosten von 0,0198 € pro kg CO2 ergeben sich Kosten von 2,30 € pro Monat für diesen Kunden für klimaneutrale Mietwäsche.

Die Kompensationskosten werden an ein speziell ausgewähltes Wiederaufforstungsprojekt in Kolumbien überwiesen, denn die Firma Greif ist zwar bestrebt, die CO2-Emissionen weiter zu reduzieren, kann aber trotzdem nicht emissionsfrei wirtschaften. Bei dem Projekt in Kolumbien werden durch illegale Goldschürfung und Rinderbeweidung gerodete Wälder wieder aufgeforstet und somit CO2 in den wachsenden Bäumen und Pflanzen dauerhaft gebunden. Zudem entstehen so auch sichere Lebensräume für gefährdete Tierarten. Das Projekt ist durch den international anerkannten Standard VCS & CCBS zertifiziert.

Die Firma Greif hat auch eine Schulpartnerschaft mit der Schillerschule in Lechhausen geschlossen. Im Kooperationsvertrag wurden Betriebserkundungen, Schülerpraktika, Ausbildungsscouts, gemeinsame soziale Projekte und Kunstausstellungen vereinbart. Greif sponsert darüberhinaus Labormäntel für den Chemieunterricht. Geld, das durch den Verzicht auf Weihnachtsgeschenke für Kunden frei wird, wird für Geschenke für in Armut lebende Kinder in Rumänien verwendet; diese Geschenke werden dann zusammen mit Schülern der Schiller-Schule verpackt.

Themen: CO2-Einsparung, Energieeffizienz, nachhaltiges Wirtschaften, unternehmerische Verantwortung, Wirtschaft, Lechhausen