Second Hand Mode Shop - Eine Welt Laden und mehr...

3. Preis 2009
Kategorie Agenda 21 / Nachhaltige Entwicklung

Die Second Hand-Modebranche ist von der Globalisierung geprägt wie kaum eine andere. Sortierbetriebe für Second Hand-Kleidung existieren aufgrund der hohen Arbeitsintensität und Arbeitskosten inzwischen auf der ganzen Welt, entsprechend sind auch die Märkte für den Endverbraucher globalisiert. Nur etwa drei bis vier Prozent der hier erfassten Kleidung sind in einer Qualität, die in Deutschland noch einmal getragen werden kann. Die aktion hoffnung GmbH ist eine Hilfsorganisation der Diözese Augsburg, die im Referat Weltkirche, Mission und Entwicklung angesiedelt ist. Sie leistet ihren Beitrag zur Gestaltung der Globalisierung: zum einen setzt sie bei der Erfassung und Vermarktung von Second Hand-Kleidung auf kleine, überschaubare lokale Strukturen; zum anderen nutzt sie globale Strukturen nur nach ihren klaren ethischen Grundsätzen. Der Second Hand Mode Shop der aktion hoffnung GmbH in Augsburg ist einer der wichtigsten Bestandteile dieser Strategie. Von Anfang an gab es die Überlegung, einen Teil der gesammelten Kleidung unter der Beteiligung von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern ortsnah zu sortieren und zu vermarkten und mit den Erlösen Entwicklungsprojekte in aller Welt zu fördern. Gleichzeitig werden beispielsweise aus Projekten in Afrika, Südamerika und Osteuropa fair gehandelte Produkte importiert, um die dortigen Strukturen des fairen Handels zu fördern. In mehreren Aktionen pro Jahr wird mit hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie mit ehrenamtlich tätigen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen Kleidung in der Stadt Augsburg, der Diözese Augsburg und zum Teil in ganz Deutschland erfasst, in Ettringen sortiert und zu einem kleinen Teil im Second Hand Mode Shop weiterverkauft.

Begründung der Jury Zukunftspreis
In diesem Jahr feiert der Second Hand Mode Shop der aktion hoffnung GmbH sein zehnjähriges Bestehen. Die faire Sammlung und Verwertung gebrauchter Kleidung entstand ursprünglich aus dem Gedanken heraus, die Zerstörung der heimischen Textilindustrie in Afrika durch die Einfuhr gebrauchter Kleidung aus Europa zu verhindern. Zudem soll gebrauchte Kleidung sinnvoll wiederverwendet werden. Dies wird garantiert durch die Einhaltung der vom Dachverband FairWertung aufgestellten Kriterien. Durch die erzielten Verkaufserlöse werden Bildungsprojekte in Afrika, Südamerika und Osteuropa finanziert. Die Erfassung und Vermarktung der Second Hand-Kleidung erfolgt größtenteils durch bis zu 3.000 ehrenamtliche Helfer in 600 Pfarrgemeinden, die seit vielen Jahren mitarbeiten. Hier spielen ökologisches Wirtschaften, die Förderung eines nachhaltigen Lebensstils, soziales Engagement und globales Verantwortungsbewusstsein vorbildlich zusammen. Der SecondHand Mode Shop übernimmt mit seiner Vision von einem weltweiten geschwisterlichen Miteinander soziale und ökologische Verantwortung für diese Eine Welt.

Themen: Kirche, Recycling, Kleidung, Eine Welt