mama mia

Teilnehmer Bewerbung Zukunftspreis 2019

Ein kurzer Ausschnitt aus dem poetry slam von Jule Weber, die mit 16 Jahren schwanger wurde, beschreibt sehr gut das Spannungsfeld, in dem sich junge Eltern bewegen: „Seit der Geburt muss ich erklären, dass mein Kind zu mir gehört. Und sobald ich es erklärt habe, muss ich mich belehren lassen, was richtig und was falsch ist, weil das scheinbar jeder besser weiß als ich. Seit der Geburt werde ich von Menschen in eine Schublade gesteckt, aus der es, selbst mit aller Mühe, schwer rauszukommen ist. Wenn ein Kind an der Supermarktkasse brüllt, nicken die Umstehenden und sagen: ja ja, das ist das Alter. Wenn mein Kind an der Supermarktkasse brüllt, dann sagen die Leute: typisch, diese jungen Mütter haben ihren Nachwuchs nicht im Griff.“

Vor 13 Jahren startete pro familia Augsburg e.V. das Projekt mama mia mit einer kleinen Gruppe von drei schwangeren jungen Frauen. Durch die Einzelberatung in der Schwangerenberatungsstelle ist klargeworden, dass jugendliche Schwangere neue Wege brauchen, um mit ihrer Situation klar zu kommen: die betroffenen jungen Frauen fühlten sich nicht mehr der Welt der Jugendlichen zugehörig und empfanden sich in der Welt der schwangeren Erwachsenen unwohl und viel zu jung.

So ist eine Gruppe entstanden, die seitdem kontinuierlich wächst und bedarfsorientiert neue Möglichkeiten schafft. Ein Treffpunkt mit eigenem Geburtsvorbereitungskurs, Babypflegekurs und vielem mehr. Jugendliche Schwangere, deren Partner, Kinder und Eltern werden unkonventionell begleitet und unterstützt.

Das Projekt ist für die Jugendlichen freiwillig, niederschwellig und bietet attraktive Leistungen. Die jugendlichen Frauen werden in ihrer Rolle als Mütter unterstützt, die Gruppe bietet aber auch die Möglichkeit für neue Freundschaften, gemeinsame Freizeit und Aktivitäten mit Kind. So sichert das Projekt auch eine gute Entwicklung der Kinder und unterstützt die jungen Mütter bei allen Herausforderungen, die eine Elternschaft mit sich bringt.

Themen: Mädchen, Jugend, Kinder, Familie