Grundschule Herrenbach: Kleine Schritte – große Wirkung!

Preisträger Zukunftspreis 2019

Seit dem Schuljahr 2016/17 beteiligt sich die gesamte Schulfamilie (Schüler, Eltern, Lehrer, Hausmeister, Umfeld der Schule) der Grundschule Herrenbach intensiv an Umweltprojekten. Durch zahlreiche Aktionen und Projekte beschäftigten sich alle mit dem Thema "nachhaltige Entwicklung". In zwei dicken Ordnern sind alle 47 Umweltprojekte, die 2018 durchgeführt wurden, dokumentiert. Davon waren bei neun Projekten nicht nur einzelne Klassen, sondern alle Klassen und zum Teil die komplette Schulfamilie beteiligt.

Das herausragende Einzelprojekt 2018, an dem die komplette Schulfamilie beteiligt war, ist die Earth Hour. Dabei werden auf der ganzen Welt am gleichen Abend möglichst viele Lichter für eine Stunde ausgeschaltet. In der gesamten Schule wurden dazu zusätzlich zwei Schulstunden komplett ohne Verwendung von Strom abgehalten. Aber auch alle anderen 46 Projekte sensibilisieren die Kinder für ein nachhaltiges Leben: von Müll und Recycling über fairtrade und Ernährung zu Klima und ökologischem Fußabdruck.

Die Schulkinder beteiligen sich mit viel Eifer an den Projekten, z.B. an der Aktion, bei der Plastikdeckel von Getränkeverpackungen gesammelt werden, damit vom Verkaufserlös Impfungen gegen Kinderlähmung in Krisenregionen der Erde finanziert werden können. Im Schuljahr 2018/19 ist für den Juni eine Projektwoche unter dem Motto "Weniger ist mehr!" zum Thema Ressourcenschutz geplant.

Sinnvolles macht Spaß, hat Wirkung, lässt Eigenverantwortlichkeit zu! Mit diesen vielen Einzelprojekten seit 2016 wurde eine große Wirkung erzielt, vor allem auch nach außen, indem die Aktionen durch ein öffentliches Öko-Schulfest 2018 abgerundet wurden. Dazu hatten alle Klassen eine Ausstellung zu ihren jeweiligen Öko-Themen vorbereitet und es wurde ein Quiz zu diesen Themen angeboten.

Für das Schuljahr 2016/17 wurden 40 Umweltprojekte vom Energieeffizienzteam über den Besuch der Kläranlage und eines Bauernhofs bis zur Mülltrennung dokumentiert. Damit besteht Kontinuität in der Durchführung der Projekte seit 2016.

Begründung der Jury Zukunftspreis
Als Sprecher für eine aktive „Partnerschaft der Generationen“ in der Augsburger Lokalen Agenda 21 war es für mich schon bei den ersten Zukunftspreisen eine besondere Freude, dass aus allen Generationen, von Jugendlichen, Eltern und Großeltern Vorschläge kamen.

Ja, nicht erst seit Greta Thunberg mit „Fridays for Future“ machen gerade unsere jungen Mitbürger – oft mit ihren Eltern und Lehrern – sich aktiv Gedanken über die Zukunft des Lebens in i h r e r Stadt, und da besonders für eine nachhaltige Entwicklung. Beispielhaft dafür war heuer mit gar nicht kleinen Schritten, aber mit vielfältig großer Wirkung eine Augsburger Grundschul-Familie aus einem Viertel, in dem praktisch alle Nationalitäten und Einkommensgruppen vertreten sind.

In sage und schreibe 47 Einzelprojekten haben sich die Grundschüler im Alter zwischen sechs und zehn Jahren mit Unterstützung engagierter Lehrer, Lehrerinnen und vieler Eltern ganz intensiv um Nachhaltigkeit bemüht, z.B. durch Mitarbeit im weltweiten Earth-Hour-Stromspar-Projekt, beim Müll-Vermeiden, gesunder Ernährung und der Berechnung des persönlichen ökologischen Fußabdrucks.

All dies kostet manchen Verzicht auf Freizeit, fördert aber Gemeinschaft und macht auch einfach Spaß in der Grundschule Herrenbach mit dem Projekt „Kleine Schritte – große Wirkung!“

Hellmut Steffens, Nachhaltigkeitsbeirat

Themen: Schule, Kinder, BNE Bildung für nachhaltige Entwicklung, Umweltbildung, Energie sparen, Herrenbach